Der 1. FC Union arbeitet sich zurück in die Spur. Spiel für Spiel kehrt Stück für Stück das Selbstverständnis zurück. Zu Hause fühlen sich die Eisernen schon wieder ziemlich wohl. Vier Siege in Folge riechen nach Fundament für eine neue Festung Försterei. Jetzt gilt es, auch auswärts den Bock umzustoßen. So wird die Partie bei der TSG Hoffenheim am Sonnabend zum Wahrsager. Motto: Wenig Hoffen, aber viel mit heim nehmen.
Zwei Monate ist der letzte, ziemlich desaströse Einbruch des 1. FC Union mittlerweile her. 0:3 verloren die Eisernen beim VfL Bochum. Das zarte Pflänzchen des Aufschwungs unter dem damals neuen Trainer Nenad Bjelica hatte arge Mühe, nicht einzuknicken. Am Sonnabend stehen die Köpenicker wieder vor so einer Hürde. Die letzten Ergebnisse vermitteln den Eindruck: Auch in Sinsheim kann gegen die TSG kann was gehen.
So wird das Spiel beim Team von Unions einstigem Aufstiegshelden Grischa Prömel wieder zu einem Gradmesser. Gelingt den Eisernen, auch auswärts auf die Pauke zu hauen, kann das einen richtigen Schub auslösen. Brechen sie allerdings so ein wie in Bochum, erhöhen sie sich selbst den Schwierigkeitsgrad. Dann geht die Mission Klassenerhalt weiter nur über die Försterei.
Auswärtspunkte fehlen dem 1. FC Union zum Klassenerhaltsglück
Weil das Zocken auf die Heimspiele kein guter Berater ist, wollen die Unioner auch „in der Ferne eine Schippe drauflegen, um zu punkten“, betont Abwehrmann Robin Knoche. Zwei Mal hat es gut geklappt. Beim 0:0 in Freiburg erarbeiteten sie sich den ersten Punkt in der Fremde seit dem 4:1 in Darmstadt im August, beim 1:1 in Mainz hatte Yorge Vertessen kurz vor Schluss sogar den Sieg auf dem Schlappen.
Den kann es nun in Sinsheim geben. Zumal sich die Personallage entspannt. Abwehrchef Kevin Vogt, Kapitän Christopher Trimmel und Janik Haberer haben ihre Sperren abgesessen und auch Josip Juranovic trainiert wieder mit. Kurzum: Lange ging der 1. FC Union nicht mehr mit so viel berechtigtem Optimismus auf eine Auswärtsreise. Bjelica: „Wir rechnen uns eine Chance aus und hoffen, dass wir nach langer Zeit drei Punkte nach Hause bringen.“
Bleibt nur der Auftrag: Belohnt euch, egal wie. Oder wie es Rani Khedira sagt: „Wenn man in den letzten Wochen so wenige Tore bekommt, so stabil steht und fast nur durch Standards Gegentore kassiert, zeugt das von einer gewissen Stabilität. Die haben wir uns erarbeitet und das ist die Basis für alles weitere.“ ■