Fans und Spieler genervt

Spielplan-Terror: Sonntags-Nieten gehen Union auf den Keks!

Zwar läuft es am letzten Tag der Woche sportlich immer besser für den 1. FC Union. Doch die Eisernen wollen raus aus der Psycho-Nummer.

Author - Sebastian Schmitt
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Augen zu und durch: Janik Haberer ist auch kein Fan von Sonntagsspielen. In Freiburg spielte der Mittelfeldmann dennoch stark.
Augen zu und durch: Janik Haberer ist auch kein Fan von Sonntagsspielen. In Freiburg spielte der Mittelfeldmann dennoch stark.Matthias Koch/imago

Eiserne Einigkeit bei Fans und Spielern: Sonntagspiele sind für den 1. FC Union ein echter Stimmungskiller. Zuletzt protestierten die mitgereisten Anhänger beim 2:1-Sieg in Freiburg lautstark gegen den ungeliebten Termin, doch DFB und DFL scheint das wenig zu jucken. Dass Union ausgerechnet im Breisgau ran musste – mit der weitesten Auswärtsfahrt aus Berlin – passte perfekt ins Feindbild vieler Köpenicker.

Fans des 1. FC Union besonders reisefreudig

Union-Fans gehören zu den reisefreudigsten der Bundesliga. Tausende machen sich alle zwei Wochen auf den Weg, um ihre Mannschaft in jeder Ecke Deutschlands zu unterstützen. Egal, ob es nach München, Bremen oder eben ins 800 Reisekilometer entfernte Freiburg geht – Strapazen spielen keine Rolle.

Umso ärgerlicher, wenn die Spielplangestalter die Wünsche der Anhänger komplett ignorieren. Seit Jahren fordern nicht nur Union-Fans fanfreundlichere Anstoßzeiten – bislang jedoch vergeblich. Zuletzt spulte der eiserne Anhang zweimal in Folge zum Ende des Wochenendes mächtig Kilometer ab, als es nach Frankfurt und Freiburg ging. Fakt ist: Es gibt auf jeden Fall angenehmere Auswärtsfahrten, wenn man montags früh zur Arbeit muss.

Auch Union-Profis ärgern Sonntagsspiele

Doch nicht nur die Fans leiden – auch für die Mannschaft ist der Sonntag ein Problem. In den letzten Wochen mussten die Eisernen oft am ungeliebten Wochentag ran. Das Problem dabei: Sie sahen tatenlos zu, wie die Konkurrenz im Abstiegskampf vorlegte und mit den gesammelten Punkten den Druck mächtig erhöhte.

Fans des SC Freiburg solidarisierten sich mit den Anhängern des 1. FC Union, kritisierten wegen der großen Distanz die Spielansetzung der Partie an einem Sonntag.
Fans des SC Freiburg solidarisierten sich mit den Anhängern des 1. FC Union, kritisierten wegen der großen Distanz die Spielansetzung der Partie an einem Sonntag.Steinsiek.ch/imago

Mittelfeldmann Janik Haberer, der am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein seinen 31. Geburtstag feierte, spricht das offen an: „Wenn man immer nachlegen muss, wenn man sich den Samstag anschaut und sieht, dass Heidenheim punktet, dann ist das gar nicht so einfach für den Kopf.“

Nach Wolfsburg muss Union nur noch in Bochum sonntags ran

Doch den besonderen Druck für die Psyche meisterten Haberer und seine Mitspieler zuletzt bravourös und konterten die Ergebnisse der Keller-Konkurrenz mit zwei 2:1-Siegen in Frankfurt und Freiburg. Insofern juckt es den Allgäuer gerade etwas weniger, dass diesen Spieltag Kiel, Bochum und auch Heidenheim mal wieder vorlegen können. Haberer schaut nur auf Union und ist vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg optimistisch: „Das ist ein wichtiges Spiel. Aber ich glaube, wir sind gut drauf. Wir wollen punkten und unsere Hausaufgaben machen.“

Immerhin: Nach dem Duell gegen Wolfsburg steht nur noch ein Sonntagsspiel in dieser Saison an. Am 31. Spieltag reist der 1. FC Union zum VfL Bochum. Nach dem Feuerzeug-Skandal aus dem Hinspiel wird es dort besonders heiß hergehen. Aber: Punkten die Köpenicker vorher weiter fleißig, ist der ganz große Druck des Abstiegskampfes dahin.