Nur noch neun Spiele. Der Endspurt des 1. FC Union um den Klassenerhalt beginnt jetzt. Sonnabend (15.30 Uhr) muss nach zwei Pleiten in Folge (0:2 gegen Dortmund, 0:2 in Stuttgart) ein Heimsieg gegen Werder Bremen her. Trainer Nenad Bjelica ist auch optimistisch, dass es klappt. Wer zuletzt lacht, siegt am besten!
Als der Kroate bei der Pressekonferenz vor der Partie gegen Werder gefragt wurde, wie er die ersten Monate seit seinem Amtsantritt Ende November erlebt hat, lacht er los. Bjelica sagt dann: „Die ersten zwei Monate habe ich wenig gelacht. Sehen Sie, jetzt lache ich schon. Ich fühle mich sehr wohl hier.“
Was der Coach mit den ersten zwei Monaten meint, ist klar. Er musste eine total verunsicherte Mannschaft, die sich davor mit sieben Punkten in zwölf Spielen in die Krise gekrampft hatte, wieder mit Selbstbewusstsein auftanken. Und dabei gingen ihm am 24. Januar selbst die Nerven durch – bei seinem Doppel-Gesichtsgrapscher gegen Bayerns Leroy Sané. Rot, drei Spiele Sperre. Darunter litt Bjelica als Mensch.
Als Trainer kann er erst mal zufrieden sein. In 13 Spielen holte er 18 Punkte. „Natürlich freue ich mich, dass wir momentan auf einem guten Weg sind, um die Klasse zu halten. Das ist unser Ziel vom ersten Tag. Ich freue mich, dass wir etwas beigetragen haben, dass es jetzt so ist“, so Bjelica.
Bjelica warnt vor Bremen

Aber er weiß auch, dass am Sonnabend ein Heimsieg gegen Bremen immens wichtig ist, und mahnt gleichzeitig: „Werder Bremen hat auswärts tolle Leistungen gebracht. Sie haben gegen Bayern gewonnen und haben sich in der Offensive gesteigert, aber wir glauben an unsere Chancen und dass wir am Ende die drei Punkte haben werden.“
Es ist nicht nur der Wunsch nach einem positiven Psycho-Effekt, damit die eisernen Profis mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gehen. Union braucht diesen Dreier für den Klassenerhalt, denn das Restprogramm danach ist hart.
Hartes Restprogramm mit Leverkusen und Bayern
Union hat nach dem Bremen-Spiel noch vier Partien in der Alten Försterei. Die nächsten beiden sind gegen Spitzenreiter Leverkusen (6. April) und den FC Bayern (20. April). Von Punkten sollte da keiner ausgehen. Wenn sie trotzdem kommen, umso besser. Nein, realistisch betrachtet sind Heimsiege gegen Bochum (3./4./5. Mai) und gegen den SC Freiburg am letzten Spieltag (18. Mai) Pflicht.
Vielleicht ist dieser aber schon gar nicht mehr notwendig, wenn die Köpenicker es schaffen, ihre Auswärtsschwäche (nur acht Punkte) im Endspurt um den Klassenerhalt zu beenden. Union muss noch nach Frankfurt (30. März), Augsburg (12. April), Gladbach (26./27./28. April) und Köln (10./11./12. Mai). Bis auf Eintracht sind überall Auswärtssiege realistisch.
Union hat jetzt 25 Punkte, vier Siege in neun Spielen müssen her. 37 Zähler werden in dieser Saison für den sicheren Klassenerhalt reichen. Momentan hat der Tabellensechzehnte Köln nur 18 Punkte. Die Geißbock-Elf müsste aus neun Spielen schon sechs Siege und ein Unentschieden holen, um auf 37 Punkte zu kommen.