Jetzt ist es amtlich! Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) hat Robin Gosens (29) vom 1. FC Union aus der Nationalmannschaft ausgebootet. Nicht nominiert für die Härte-Testspiele gegen Frankreich (23. März) und Holland (26. März). Ganz brutal: Für Gosens ist der EM-Zug abgefahren.
Wer bei diesen wichtigen Länderspielen zweieinhalb Monate vor der EM nicht dabei ist, obwohl keine Verletzung vorliegt, muss schon auf ein Wunder warten, um doch noch beim Mega-Turnier im eigenen Land dabei zu sein. Und im Fall Gosens sieht es noch bitterer aus. Wenn man den Worten des Union-Trainers Nenad Bjelica genau lauscht, die er am Donnerstag bei der Pressekonferenz von sich gab, heißt es eigentlich: Gosens und Nagelsmann? Da geht nichts mehr.
Bjelica: Kein Kontakt zu Nagelsmann wegen Gosens
„Ich hatte die letzten dreieinhalb Monate keinen Kontakt mit dem Nationaltrainer gehabt. Er hat sich nicht gemeldet. Wenn er sich meldet, wird er von mir Informationen bekommen“, sagt Bjelica. Seit der Kroate das Amt bei den Köpenicker übernahm, hat sich der Bundestrainer nicht mehr über Gosens erkundigt.
Das hat eine Vorgeschichte: Nagelsmann hatte Gosens für die Länderspiele gegen die Türkei (2:3) im Berliner Olympiastadion am 18. November und in Österreich (0:2) drei Tage später nominiert. Doch Gosens sagte kurzfristig am 10. November wegen Baby-Alarm ab. Seine Frau Rabea war hochschwanger und erwartete das zweite Kind. Das Problem dabei: Gosens spielte zwei Tage später für den 1. FC Union für 12 Minuten beim 0:4 in Leverkusen. Söhnchen Lio kam erst am 20. November zur Welt. Das alles kam wohl bei Nagelsmann gar nicht gut an...
Der Bundestrainer setzt jetzt auf der linken Abwehrseite auf Ex-Herthaner Maxi Mittelstädt, der eine grandiose Saison beim VfB Stuttgart spielt. Und Robin schaut in die Röhre. Trainer Bjelica versucht, seinen Star zu trösten: „Robin hat eine gute Saison hinter sich. Er ist der beste Torschütze (sechs Treffer, die Red.) bei uns. Er gibt immer Gas. Er wird auch in den restlichen neun Spielen alles geben.“
Bjelica macht seinem Leistungsträger sogar noch Hoffnung: „Wenn unsere Nationalspieler jetzt nicht nominiert wurden, haben sie noch zwei Monate Zeit, sich zu beweisen, um dann eventuell bei der EM dabei zu sein. Einer davon ist Robin Gosens, der toll bei uns spielt und für uns sehr wichtig ist.“
Ohne EM sinkt Gosens Marktwert weiter
Ob das noch hilft, kann bezweifelt werden. Bjelica weiter: „Ich wünsche jedem Spieler, bei seiner Nationalmannschaft zu sein. Da habe ich kein Problem. Ich bin immer dafür. Das erhöht auch die Transferwerte unserer Spieler.“