Der 1. FC Union schuftet in Österreich für die neue Saison. Das Ziel: ein sorgenfreies sechstes Jahr in der Bundesliga. Dafür haben die Eisernen Cheftrainer Bo Svensson (44) nach Köpenick gelockt. Jetzt verrät der Däne erstmals, was er an der Wuhle vorhat. Union-like, aber vorwärts: Das ist Svenssons Plan mit dem 1. FC Union!
Mit dem Freundschaftsspiel gegen Dynamo Kiew (Donnerstag, 17 Uhr) steigt nach sechs Tagen in Tirol der erste eiserne Härtetest der Vorbereitung. Svensson will, dass seine neue Handschrift dabei für jeden bereits zu erkennen ist. Der Plan des Dänen: In der neuen Saison soll der 1. FC Union offensiver spielen, schneller umschalten und somit auch wieder mehr Torgefahr erzeugen. Kurzum: Das Spiel des 1. FC Union soll attraktiver werden.
Bo Svensson will den 1. FC Union offensiver spielen lassen
Dafür wird im Trainingslager nicht nur Kondition gebolzt. Die Profis bekommen von Svensson jeden Tag viel taktischen Input. „Die Mannschaft muss lernen, dass wir defensiv höher stehen werden“, sagt der Nachfolger von Nenad Bjelica (52) und erklärt: „Dann musst du als Innenverteidiger anders stehen und gut einschätzen, wann du nach vorn verteidigen kannst und wann nicht.“
Weil die von Svensson geforderte Dynamik sofort dahin wäre, wenn nicht alle an einem Strang ziehen, beschwört er das eiserne Kollektiv: „Ein Schwerpunkt ist es, auf eine gemeinsame Struktur und Idee für das Spiel gegen den Ball zu kommen. Wir wollen, dass alle Spieler die gleiche Auffassung von der Situation haben.“
Die DNA des 1. FC Union hilft Bo Svensson
Dabei hilft die DNA der Köpenicker. Wichtigste Bausteine: enorme Laufbereitschaft und mannschaftliche Geschlossenheit. Svensson erklärt: „Dieses Bewusstsein, dass alle füreinander da sein sollen, das wird hier vorgelebt.“ Das gilt für die Mannschaft und die Fans, aber auch für alle Mitarbeiter des Klubs. Svensson gefällt‘s: „Damit kann ich mich selbst sehr gut identifizieren. Es ist die Grundlage dafür, was wir vorhaben.“

Wenn das alle kapiert haben, kann der 1. FC Union Chaos-Phasen in einem Spiel besser überstehen. Gleichzeitig soll der neue Spielstil den 1. FC Union unberechenbarer machen. Svensson: „Damit es sich die Spieler erlauben können, auch mal die Individualität in der Entscheidung zu haben.“
Spanien als Blaupause für den 1. FC Union
Neben den täglichen Übungen auf dem Platz diente auch das EM-Finale zwischen Spanien und England, das die Mannschaft geschlossen im Teamhotel in Längenfeld geschaut hat, als taktische Einheit für den neuen eisernen Fußball unter Svensson.
Unions Cheftrainer schwärmt: „Ob hoch anlaufen oder selbst tief stehen, die spanischen Spieler beherrschen alle Komponenten des Spiels. Sie pflegen eine gemeinsame Idee. Deswegen können sie schneller spielen. Das ist inspirierend, wie mannschaftstaktisch sie unterwegs sind und wie die Prinzipien greifen. Sie hatten im gesamten Turnier einen Plan für jede Phase des Spiels.“
Das soll auch für den 1. FC Union in der neuen Saison unter Svensson gelten. ■