Mühsam ernährt sich das eiserne Eichhörnchen! Der 1. FC Union wartet in dieser Saison weiter auf einen Sieg gegen einen Top-6-Klub, erkämpft sich durch das 0:0 bei Eintracht Frankfurt aber einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Vorne drückt zwar weiter der Schuh, dafür wird der 1. FC Union in der Defensive immer stabiler und übersteht am Schluss sogar ein Frankfurter Feuerwerk.
Kein Jubel, kein Frust. Die Spieler des 1. FC Union atmen nach dem Schlusspfiff im ehemaligen Waldstadion stattdessen ganz tief durch und klopfen sich danach gegenseitig auf die Schultern. Auch Cheftrainer Nenad Bjelica (58) ist zufrieden, spendet seinen Schützlingen noch direkt auf dem rutschigen Frankfurter Rasen Applaus. „Beide Teams hatten heute gute Chancen, weswegen das Ergebnis so in Ordnung geht. Ich bin froh, dass wir hinten die Null halten konnten und über 90 Minuten konsequent verteidigt haben“, erklärt Unions Cheftrainer.
Der 1. FC Union ist auf dem richtigen Weg
Zufrieden ist Bjelica, weil sein Team weiter an Stabilität gewonnen hat. Denn klar ist: Der 1. FC Union ist wieder auf dem richtigen Weg, auf dem Weg zurück zu sich selbst, zurück zu alter Stärke.
Denn auch bei der Eintracht treten die Eisernen im Kollektiv auf und verkörpern ihre Tugenden wie Laufbereitschaft, Einsatz und Wille sowie bedingungsloser Zweikampfführung. Also all das, was den 1. FC Union seit jeher ausmacht und während der Horror-Hinrunde mit der Dreifachbelastung durch die Champions-League-Teilnahme flöten ging.
Union-Trainer Bjelica vertraut den Bremen-Besiegern
Seit Nenad Bjelica (58) das Union-Zepter schwingt, ist das wieder anders. Stück für Stück ziehen sich die Eisernen unter der Regie des Kroaten aus dem Schlamassel, zuletzt mit dem so wichtigen 2:1-Sieg gegen Werder Bremen vor der Länderspielpause.
Entsprechend setzt Bjelica am Main auf exakt die gleiche Startelf wie gegen Bremen – also auch erneut auf das neue offensive Traumpaar Brenden Aaronson und Yorbe Vertessen (beide 23), die gemeinsam gegen Werder wirbelten.
1. FC Union startet in Frankfurt mutig
Und das, was Bjelicas Auserwählte in Frankfurt zunächst zeigen, sorgt für ein gutes Gefühl im Gästeblock, den 2500 mitgereiste Union-Fans ordentlich füllten. „Mut“ forderte Unions Cheftrainer unmittelbar vor dem Anpfiff von seinen Spielern – und die liefern und stellen die bisher so heimstarke Eintracht zunächst vor große Probleme. Doch sowohl Vertessen mit seinem Abschluss (3.) als auch Aaronson zielen nicht genau genug (11.).

Bjelica forderte ebenso „Effektivität“ vor dem gegnerischen Tor. Doch genau das geht den Eisernen in Frankfurt zunächst ab, sodass aus der Unioner Überlegenheit kein Tor fällt. Gleichzeitig lassen die Köpenicker aber defensiv wenig bis gar nichts anbrennen, auch nachdem Frankfurt nach rund einer halben Stunde aufwacht und die Kontrolle übernimmt.
Mikkel Kaufmann vergibt Union-Führung
Und auch die zweite Hälfte beginnt wie die erste – mit dem 1. FC Union im Vorwärtsgang. Doch Mittelstürmer Mikkel Kaufmann (23) vergibt die Großchance kurz nach Wiederanpfiff fahrlässig(48.).
Der Däne ehrlich: „Wir wollten heute unsere Kontergelegenheiten nutzen und über Brenden, Yorbe und mich schnell umschalten. Das hat auch gut funktioniert, nur fehlte uns etwas die Genauigkeit beim letzten Pass. Am Ende konnten wir aus unseren Chancen kein Treffer erzielen, aber haben zum Schluss als Team leidenschaftlich verteidigt.“
Denn danach dreht die Eintracht mächtig auf. Doch der 1. FC Union übersteht das Frankfurter Feuerwerk, weil Torhüter Frederik Rönnow (31) sowohl gegen Hugo Ekitike (21) als auch gegen Omar Marmoush (25) wie so oft in dieser Saison glänzend pariert (57.).
1. FC Union übersteht Frankfurter Feuerwerk
Die Drangphase der SGE kontert Bjelica mit einem Dreierwechsel – und dreht damit die eiserne Offensive einmal auf links. Bennedict Hollerbach, Aissa Laidouni und Kevin Volland übernehmen für Vertessen, Aaronson und Kaufmann.
An der Frankfurter Dauerbelagerung ändert das nicht. Lediglich Hollerbach sorgt mit einem Konter für einen Hauch von Entlastung. Doch der 1. FC Union kommt in der Schlussphase kaum mehr aus der eigenen Hälfte - aber Dank der wiedergewonnen defensiven Stabilität eben auch nicht mehr unter die Räder.