Jawoll, Eiserne, das ist der nächste Big-Point im Abstiegskampf. Der 1. FC Union gewinnt beim SC Freiburg 2:1 und verschafft sich richtig Luft im Kampf gegen den Abstieg.
Unions Trainer Steffen Baumgart lässt in Freiburg das Team vom 1:1 gegen den FC Bayern mit einer Ausnahme ran. Benedict Hollerbach, der das Tor gegen die Münchner gemacht hatte, rückt für Andras Schäfer ins Team. Doch schon nach fünf Minuten sind alle Aufstellungsüberlegungen überholt. Woo-yeong Jeong rutscht bei einem langen Ball weg. Ohne gegnerische Einwirkung ist das linke Sprunggelenk lädiert.
Nach längerer Behandlung und reichlich Eisspray versucht es der Südkoreaner noch mal. Aber vergeblich. Nichts geht mehr, Tim Skarke kommt ins Team (8.). Das Spiel sortiert sich neu. Ohne allerdings richtig Fahrt aufzunehmen. Ordnung und Sicherheit sind Trumpf. Ins Risiko geht keiner.

Tohuwabohu für 60 Sekunden beim 1. FC Union
Dann wird alle Taktik für 60 Sekunden außer Kraft gesetzt. Zuerst flankt Vincenzo Grifo von der linken Seite in den Strafraum. Dort verpasst Christopher Trimmel die Kugel und plötzlich steht Lucas Höler blank. Der Freiburger macht ohne Mühe das 1:0 (29.).
Was als Tiefschlag für den 1. FC Union hätte wirken könnte, bekommt dank der Oldie-Connection der Eisernen keine Zeit, Wirkung zu entfalten. Trimmels Flanke kann Freiburgs Philipp Lienhart nur bis zur Strafraumgrenze klären. Dort kommt Rani Khedira angerauscht und jagt die Kugel mit satten 115 Stundenkilometern ins linke untere Eck. Was für ein Strahl.
So plötzlich, wie die Aufregung gekommen ist, ist sie auch schon wieder weg. Nach diesen 60 Sekunden kehrt das Spiel in seine überaus kontrollierte Version zurück. Der Halbzeitpfiff unterbricht das Fußballschach.

Andrej Ilic, der Stürmer es 1. FC Union, narrt alle anderen
Nach der Pause gelingt dem 1. FC Union ein Blitzstart. Weil Andrej Ilic die Freiburger genial austrickst. Einen langen Schlag von Torwart Frederick Rönnow verlängert Trimmel zu Ilic. Er gibt die Kugel rechts raus zu Skarke. Während Skarke in Richtung Grundlinie marschiert und von dort die Flanke an den zweiten Pfosten schlägt, stiehlt sich Ilic im Sprint Richtung zweiten Pfosten. Lienhart bekommt das nicht mit und so kann Ilic aus fünf Metern frei vor SC-Keeper Noah Atubolu einköpfen (48.).
Union hat das Spiel gedreht und setzt sofort wieder auf Defensive. Dagegen hatten sich schon die Stars des FC Bayern einen Knoten in die Beine gespielt. Und auch die Freiburger kommen damit überhaupt nicht klar. Logisch, es wird mit jeder Minute hektischer und der Druck für den 1. FC Union wird größer. Aber die Eisernen verteidigen ihre Führung brillant. Nur bei Grifos Schuss wird es mal brenzlig, Rönnow klärt stark mit dem Fuß (60.).
Dann ist es vollbracht. Mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge setzt sich der 1. FC Union weiter vom Tabellenkeller ab. Acht Punkte Vorsprung haben die Eisernen jetzt vor dem Relegationsplatz. ■