Was für ein Drama! Der 1. FC Union jubelt über das späte 2:1 gegen Eintracht Frankfurt und den vierten Heimsieg in Folge – bis der VAR aus dem Kölner-Keller die eiserne Party crasht. Während Kapitän Christopher Trimmel die Entscheidung akzeptiert, schimpft Horst Heldt über den Videobeweis und das aberkannte Abseitstor beim 1:1 (0:1) gegen Frankfurt. „Peinlich“ und „fassungslos“: Union-Manager Heldt poltert gegen den VAR!
„Wir haben definitiv zwei Punkte verloren. Die nimmt der Schiedsrichter mit nach Hause.“ Rums! Keine Frage, Heldt war bedient. Zunächst regte sich Unions Manager in den Katakomben der Alten Försterei über die vierminütige Nachspielzeit auf, für die sich der Unparteiische Harm Osmers nach einer wilden zweiten Halbzeit mit vielen Unterbrechungen entschied. „Bevor ich mit dem lächerlichen Abseitstor anfange, muss ich sagen: Wo ist das Maß? In Gladbach (0:1 durch ein Gegentor in der Nachspielzeit, d. Red.) bekommen wir ohne VAR-Gedöns acht Minuten Nachspielzeit. Heute haben wir zwei Überprüfungen, bei denen es gefühlt eine halbe Stunde gedauert hat.“
Noch viel wütender war Heldt über den Videobeweis, der das Tor von Tim Skarke zum 2:1 in der Nachspielzeit wegen einer hauchdünnen Abseitsentscheidung wieder einkassierte. Heldt: „Das ist peinlich, das zurückzunehmen. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Ich bin wirklich erbost über die Art und Weise, wie das hier heute gehandelt wurde. Ich bin fassungslos.“
1. FC Union: Kapitän Trimmel widerspricht Manager Heldt
Erst langsam beruhigte sich Heldt. „Die Leistung des Schiedsrichters war nicht gut. Das kann ja mal passieren. Es ist ja nicht nur, dass wir etwas bemängeln. Es war wohl auch keine Gelb-Rote-Karte für Frankfurt.“
Christopher Trimmel, dessen Hacke bei der Entstehung des aberkannten Tores wohl Millimeter im Abseits stand, ärgerte sich zwar auch. Unions Kapitän nahm es aber gelassener hin: „Das kommt vor im Fußball. Dafür haben wir die Linie. Abseits ist Abseits. Ich akzeptiere das auch. Für mich ist es keine gefühlte Niederlage.“

Trainer Bo Svensson haderte zwar auch mit dem Abseitstor und stellte die Technologie infrage: „Meines Wissens gibt es in anderen Ligen eine bessere. Dafür kann aber der Schiedsrichter und auch der VAR nichts.“ Trotz des Nackenschlags war der Däne aber insgesamt mächtig stolz auf die Leistung seiner Mannschaft.
Union-Drama: Bo Svensson stellt VAR-Technologie infrage
Die Eisernen berappelten sich nach dem frühen Rückstand durch ein Ping-Pong-Tor von Mario Götze (14.), das Trimmel als „Slapstick“ bezeichnete, schnell zurück ins Spiel und waren spätestens in der zweiten Halbzeit klar die bessere Mannschaft. Benedict Hollerbach belohnte den großen Aufwand mit seinem Treffer zum 1:1 (64.).
Einzig, dass Union sich in der Schlussphase nach dem Platzverweis gegen Frankfurts Arthur Theate (77.) nicht mehr Chancen herausspielte, ärgerte Svensson: „Wir hätten es in Überzahl besser spielen können. Dennoch war es ein sehr gutes Spiel und eine gute Leistung von meinen Jungs.“