Schade, schade!

Ohne Baumgart, ohne Gesang: 1. FC Union nur 0:0 gegen den HSV

Gegen den Hamburger SV muss Union ohne Steffen Baumgart auskommen. Was der gesperrte Trainer von seinem Ausguck sieht, kann ihm nicht gefallen.

Author - Berliner KURIER
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Trainer Steffen Baumgart verfolgte das Spiel aus einem der Stadiontürme neben dem Gästeblock.
Trainer Steffen Baumgart verfolgte das Spiel aus einem der Stadiontürme neben dem Gästeblock.Soeren Stache/dpa

Ohne seinen rot-gesperrten Chefcoach Steffen Baumgart hat der 1. FC Union den Bundesliga-Rückkehrer Hamburger SV nicht bezwingen können. Die Eisernen mussten sich im ersten Erstliga-Duell beider Clubs überhaupt mit einem 0:0 begnügen und verpassten somit den Sprung ins obere Tabellendrittel. Der HSV bleibt nach seinem zweiten Auswärtspunkt knapp vor den Abstiegsrängen.

Im Gegensatz zum stürmischen 4:3 bei Eintracht Frankfurt blieb der Power-Sturm der Köpenicker diesmal weitgehend wirkungslos. Ilic scheiterte zudem mit einem Foulelfmeter an HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (10. Minute). In der Nachspielzeit sah der Hamburger Fabio Vieira die Rote Karte (90.+8) wegen eines gestreckten Beins gegen Leopold Querfeld. Bei der Aktion verletzte sich der Portugiese selbst und konnte nur gestützt von Betreuern den Rasen verlassen.

Rote Karte in Frankfurt: Gesperrter Baumgart im Container

Für den 1. FC Union war es ein Spiel mit zu vielen unliebsamen Themen abseits des Rasens. Baumgart durfte nach seiner Roten Karte in Frankfurt gegen seinen Ex-Club nicht am Spielfeldrand coachen, er saß in einem Container neben dem Gästeblock. Sein Assistent Sebastian Bönig agierte fast so leidenschaftlich wie sein Boss - aber immer im Rahmen der Regeln. Kurz vor dem Anpfiff hatten die Eisernen zudem indirekt bestätigt, dass der geplante Ausbau des auch diesmal mit 22.012 Zuschauern ausverkauften Stadions an der Alten Försterei wohl nicht wie geplant in Angriff genommen werden kann. Einige tausend Plätze weniger stehen im Raum.

Motivieren mussten sich die Spieler des 1. FC Union selbst: Aufgrund eines Polizeieinsatzes landeten die Vorsänger zu spät im Stadion.
Motivieren mussten sich die Spieler des 1. FC Union selbst: Aufgrund eines Polizeieinsatzes landeten die Vorsänger zu spät im Stadion.Eden/City-Press

Was die Absenz von wenigen Hundert Fans akustisch ausmachen kann, war gegen den HSV im negativen Sinne hörbar. Ausgerechnet die Union-Vorsänger und ihre treuesten Begleiter waren wie auch zahlreiche HSV-Anhänger zu spät im Stadion angekommen. Grund soll ein Polizeieinsatz gewesen sein.

Polizeieinsatz! Vorsänger vom 1. FC Union kamen erst 17 Minuten zu spät im Stadion an

Erst 17 Minuten nach dem Anpfiff setzte die gewohnte lautstarke Unterstützung ein. Verpasst hatten die Hardcore-Fans den Elfmeterfehlschuss von Ilic. Der Versuch des Serben war so schwach geschossen wie das Foul von Rayan Philippe an Diogo Leite (9.) überflüssig gewesen war. Mit seinen Sturmkollegen Burke und Ansah konnte Ilic dann nicht wie zuletzt wirbeln. Der HSV unterband das druckvolle Spiele des Trios geschickt.

Erst in der 50. Minute musste Heuer Fernandes bei einem Schuss von Rani Khedira wieder zupacken. Auch die Hanseaten sorgten mit ihrem Umschaltspiel kaum für Torgefahr. Frederik Rönnow musste im ersten Spiel nach seiner Vertragsverlängerung bei einem Schuss von Jean-Luc Dompé (52.) hellwach sein. Ransford-Yeboah Königsdörffer verzog aus spitzem Winkel knapp (72.). Union-Kapitän Christopher Trimmel zirkelte einen Eckball an den Außenpfosten (76.). (dpa)