
Beim HSV war er Trainer, beim 1. FC Union ist er es. Und so ist das Auswärtsspiel der Eisernen in Hamburg ein ganz besonderes für Trainer Steffen Baumgart. Doch ausgerechnet gegen den HSV ist der Union-Trainer gesperrt. Die Trainerbank, die unmittelbare Spielvorbereitung ist für den 53-Jährigen gesperrt. Wo er sich das Spiel anschaut? Noch geheim.
Wenn es gegen seinen Ex-Club Hamburger SV geht, kann Union Berlins Trainer Steffen Baumgart nicht wie gewohnt an der Seitenlinie entlang tigern. Der 53-Jährige ist nach seiner Roten Karte in Frankfurt gesperrt, seine Expertise über die Hanseaten soll für die Berliner aber trotzdem wertvoll werden. „Steffen wird uns mit allen Informationen versorgen, die ihm zur Verfügung stehen“, sagte Co-Trainer Sebastian Bönig, der Baumgart auf der Pressekonferenz vertrat und auch am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) hauptverantwortlich an der Seitenlinie stehen wird.
Steffen Baumgart: Seine zweite Sperre als Union-Trainer
„Natürlich ist es auch für ihn schade, weil es gegen sein ehemaliges Team geht, seinen ehemaligen Verein. Dass er persönlich nicht dabei sein kann, enttäuscht ihn am meisten“, sagt der 44-Jährige vor der Partie im Stadion An der Alten Försterei. „Von daher werden wir versuchen, das bestmögliche Ergebnis auch für ihn zu erreichen.“ Baumgart war beim HSV, einem seiner Herzensclubs, im vergangenen Jahr neun Monate Trainer. Der jetzige Hamburger Chefcoach Merlin Polzin war einer seiner Assistenten.
Für Steffen Baumgart ist es die zweite Sperre als Trainer, die letzte liegt aber noch nicht allzu lange zurück. Im März dieses Jahres hatte er im Heimspiel gegen Bayern München (1:1) schon einmal gefehlt, weil er am Spieltag zuvor zum vierten Mal innerhalb einer Saison verwarnt worden war.

Situation: Nach zwei Niederlagen gelang Union in Frankfurt ein überraschender Erfolg mit viel Offensivpower. Der erste Saisonerfolg gegen den 1. FC Heidenheim hat dem HSV ein wenig Druck genommen.
Statistik: Das Duell findet erstmals in der Bundesliga statt. In der 2. Bundesliga gab es die Partie in der Saison 2018/2019 zweimal: In Hamburg endete das Spiel remis, in der Rückrunde in Berlin gewann Union.
Damals war es einfacher: Es war ein Heimspiel. Und Baumgart verfolgte das Spiel von der Tribüne im Stadion An der Alten Försterei und war ähnlich energisch wie sonst vor der Trainerbank. „Wie sehr ich leide, das kann sich jeder vorstellen, das muss ich auch nicht beschreiben“, sagte der Coach danach. „Die, die da oben bei mir gesessen haben, haben diesmal auch viel etwas anderes Theater gehabt.“
Nach der roten Karte: Baumgart muss in die Mannschaftskasse zahlen
Wo sich Baumgart das Spiel dieses Mal anschaut, lässt Bönig offen. Zu Hause, auf einem versteckten Plätzchen auf der Tribüne, in einer Loge? „Lasst euch überraschen. Ich weiß es tatsächlich noch nicht konkret“, sagt der Co-Trainer. Der 44-Jährige wird auch die Medienaktivitäten rund um das Spiel übernehmen.