Der 1. FC Union bleibt auch nach dem dritten Spieltag in der Bundesliga ungeschlagen. Beim 0:0 gegen das Topteam RB Leipzig überzeugen die Köpenicker in Abwesenheit des erkrankten Cheftrainers Bo Svensson (45) nicht nur taktisch. Vor allem die Abwehr, einst eisernes Prunkstück und zuletzt löchrig, steht beim Ost-Gipfel in Sachsen endlich wieder stabil. Die KURIER-Noten für den 1. FC Union im Überblick:
Frederick Rönnow: Elfmeterheld und sicher wie ein Schweizer Uhrwerk. Der Däne ließ die RB-Stars reihenweise verzweifeln und trickste Leipzigs Stürmer Lois Openda mit seinen Psycho-Tricks vor dem Strafstoß aus. Note 1
Danilho Doekhi: Machte seinen Job in der Abwehr verlässlich und sah nur einmal gegen Tempodribbler Xavi nicht gut aus. Überzeugte durch sein starkes Stellungsspiel und rettete das ein oder andere Mal nach einem Fehler der Kollegen. Note 2
Leite und Rönnow beste Unioner in Leipzig
Kevin Vogt: Der Abwehrchef baute das eiserne Spiel von hinten mit klugen Pässen auf. Sein fehlendes Tempo machte sich nur beim Elfmeter bemerkbar, als er Leipzigs Lois Openda im Strafraum von den Beinen holte. Note 3
Diogo Leite: Neben Rönnow der beste Unioner auf dem Platz. Ließ in der Defensive auf seiner Seite kaum etwas zu. Schaltete sich nicht nur bei Standards in die Offensive ein und verpasste den Siegtreffer in der Schlussphase mit einem Kopfball nur knapp (82.). Note 1
Janik Haberer: Erhielt erneut den Vorzug vor Kapitän Christopher Trimmel und machte seine Sache als Rechtsverteidiger ordentlich. Hatte in der Defensive ab und an Probleme mit Nationalspieler David Raum. Dafür hatte Haberer besonders in der zweiten Hälfte viele gute Aktionen in der Offensive und gehörte zu den laufstärksten Unionern. Note 2,5
1. FC Union: Rani Khedira geht in Leipzig wieder voran

Rani Khedira: Der Vize-Kapitän ging gegen seinen Ex-Klub als echter Anführer voran und scheute keinen Zweikampf. Organisierte immer wieder auf dem Platz und war mit mehr als elf abgespulten Kilometern der fleißigste Unioner. Note 2
Andras Schäfer: Rutschte für Lucas Tousart wieder in die Startelf. Stabilisierte die Zentrale, aber verlor viele Zweikämpfe. Note 4
Tom Rothe: Der Nachfolger von Robin Gosens war auf der linken Seite verdammt flott unterwegs, machte mit seinen Vorstößen den abgewanderten Star vergessen und schnupperte bereits an seinem Premieren-Tor für den 1. FC Union (58.). Note 2
Laszlo Benes: Stand erstmals in der Startelf, weil Co-Trainer Babak Keyhanfar (39) zunächst auf einen richtigen Mittelstürmer verzichtete. Der Plan mit Benes ging allerdings nicht auf. Der Slowake zeigte zwar immer wieder seine feine Technik und sein Gespür für Raum und Zeit, konnte aber bis zu seiner Auswechslung aufgrund von Unions defensiver Spielweise kaum Akzente setzen. Note 4
Benedict Hollerbach schwächster Profi des 1. FC Union
Benedict Hollerbach: Der Auswärtsfluch hält beim Stürmer an. Hollerbach trifft bisher für den 1. FC Union nur im Stadion An der Alten Försterei. In Leipzig wirkte er bei den wenigen Kontern in der ersten Halbzeit nicht ganz auf der Höhe, sodass einige Chancen verpufften. Note 5
Tim Skarke: Durfte nach seiner starken Leistung beim Test gegen Braunschweig erstmals in dieser Saison von Beginn an ran – und das als Mittelstürmer. Hatte mit der neuen Rolle so seine Probleme, vor allem weil er kaum an den Ball kam. Arbeitete bis zu seiner Auswechslung aber fleißig nach hinten mit. Note 4
Jordan: Kam erstmals in dieser Saison nur als Joker. Union drehte zwar nach Jordans Einwechslung auf, doch großen Anteil hatte der Mittelstürmer daran nicht. Note 4
Union-Joker Vertessen und Jeong überzeugen in Leipzig
Yorbe Vertessen: Wie Jordan in der 56. Minute eingewechselt, aber mit viel mehr Einfluss auf das Spiel. Stellte die Leipziger mehrfach mit seinem Tempo vor große Probleme und verpasste das Siegtor mit einem strammen Schuss nur um Zentimeter (75.). Note 2
Woo-yeong Jeong: Kam in der 69. Minute für Hollerbach und bewies, welchen Einfluss er mit seinem Tempo auf das Spiel haben kann. Zog in der kurzen Zeit elf Sprints an und wurde mit 33,10 km/h als schnellster Unioner geblitzt. Note 2,5
Aljoscha Kemlein: Kam in der Schlussphase und half im Mittelfeld, den Punkt in Leipzig zu sichern. Note -
Leopold Querfeld: Wie Kemlein in der 81. Minute eingewechselt. Zu spät für eine Benotung. Note -