Gewusst oder spekuliert?

Elfmeter-Killer des 1. FC Union: So trickste Rönnow Leipzigs Openda aus!

Torhüter Frederick Rönnow machte den RB-Stürmer beim Ost-Gipfel erst nervös und sprang dann auch noch in die richtige Ecke.

Author - Sebastian Schmitt
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Hatte in Leipzig gut lachen: Torhüter Frederick Rönnow (32) wurde von Kapitän Christopher Trimmel (37) und den mitgereisten Fans gefeiert. 
Hatte in Leipzig gut lachen: Torhüter Frederick Rönnow (32) wurde von Kapitän Christopher Trimmel (37) und den mitgereisten Fans gefeiert. Matthias Koch/imago

Deutlich weniger Ballbesitz, aber die klar besseren Chancen. Einen Elfmeter verursacht, den Strafstoß aber gehalten. Direkt nach dem Abpfiff konnten die Profis des 1. FC Union den Punktgewinn bei RB Leipzig nicht so richtig einordnen. Mit etwas Abstand überwiegt dann bei den Köpenickern doch die Freude über die starke Leistung beim wilden Ost-Duell. Besonders bei Torhüter Frederick Rönnow (32), Unions Held des Tages. 

Mit einer cleveren und vor allem fast blitzsauberen Defensivleistung machten die Unioner den ballverliebten Leipzigern das Leben schwer. Das Glück des Tüchtigen hatte der 1. FC Union auch. Schlussmann Rönnow (32) hielt einen von Abwehrchef Kevin Vogt (32) verursachten Foulelfmeter. Weil die Eisernen nach Rönnows Heldentat in der Schlussphase gleich mehrere gute Chancen nicht nutzten, blieb es bei der Nullnummer.

1. FC Union: Rani Khedira lobt Co-Trainer Babak Keyhanfar

Vize-Kapitän Rani Khedira (30) zieht ein zufriedenes Fazit: „Am Ende wäre vielleicht mehr drin gewesen, über 90 Minuten ist es ein gerechtes Ergebnis. Defensiv waren wir sehr kompakt und aggressiv und haben das gemacht, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. Offensiv waren wir in der ersten Halbzeit zu hektisch, aber mit den Einwechslungen wurde es besser.“

Frederick Rönnow (32) bewahrte mit seinem gehaltenen Elfmeter den 1. FC Union bei RB Leipzig vor einem Rückstand. 
Frederick Rönnow (32) bewahrte mit seinem gehaltenen Elfmeter den 1. FC Union bei RB Leipzig vor einem Rückstand. Matthias Koch/imago

Ein großes Kompliment machte Khedira auch Co-Trainer Babak Keyhanfar (39), der seinen erkälteten Chef Bo Svensson (45) in Leipzig an der Linie vertrat: „Babak hat mit seiner Ansprache noch Emotionen reingebracht. Ich finde, wir haben es als Mannschaft heute sehr gut gemacht.“

Babak Keyhanfar hadert mit nicht genutzen Chancen

Keyhanfar war ebenfalls mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden: „Es war das erwartete schwere Spiel gegen sehr selbstbewusste Leipziger. Wir haben deshalb in der ersten Halbzeit sehr tief verteidigt und es im Verbund und in der Kompaktheit sehr gut gemacht.“

Svenssons Co-Trainer haderte ein bisschen über die vielen liegen gelassenen Chancen im zweiten Abschnitt: „Im eigenen Ballbesitz hatten wir nicht so richtig den Mut, nach vorne zu spielen. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen und sind dann phasenweise höher angelaufen, hatten mehr Standardsituationen und aus einigen Situationen sehr große Torchancen. Am Ende hat das Quäntchen Glück gefehlt, aber alles in allem können wir sehr zufrieden sein.“

Frederick Rönnow macht Leipzigs Openda nervös

Ein breites Lächeln hatte nach dem Abpfiff Unions Held des Tages, Rönnow, im Gesicht. Der Däne brachte Leipzigs Lois Openda (24) vor dem Strafstoß aus dem Konzept, indem er sich erst vor ihm aufbaute und dann immer wieder mit seinem linken Arm in die linke obere Ecke zeigte – nur um dann in die rechte untere zu springen und den schwach geschossenen Elfmeter zu parieren.

Ob er gewusst oder spekuliert habe, wohin Openda schießen würde, wurde Rönnow gefragt. „Wenn ich ihn halte, dann habe ich es gewusst, oder?“, scherzte Unions Torhüter und fügte hinzu: „Ich wollte ein bisschen provozieren. Das hat sehr gut funktioniert. Wir haben im Torwartteam die Spieler von RB analysiert. Zum Glück hat es geklappt. Insgesamt waren wir heute sehr kompakt und haben als Mannschaft gekämpft und verteidigt.“