Das Leihgeschäft wird für den 1. FC Union wohl perfekt aufgehen. Im nächsten Sommer winken mindestens drei Millionen Euro Ablöse für Alex Kral (26). Bei seinem spanischen Klub Espanyol Barcelona ist der tschechische Mittelfeldspieler ein unumstrittener Stammspieler. Die Spanier werden wohl die Kaufoption für den Lockenkopf ziehen.
Kral hat sein neues Glück in Barcelona gefunden. Beim La-Liga-Aufsteiger spult er seit seinem Wechsel im Sommer vom 1. FC Union sein Programm auf dem Platz mit Zuverlässigkeit ab – immer über 90 Minuten. Seit September ist er nach der EM-Ausbootung bei Tschechien auch wieder zurück in der Nationalmannschaft. Besser konnte es für ihn nicht laufen.
Und besser kann es auch für Union nicht laufen. Krals Karriere geriet unverschuldet total durcheinander. Der zentrale Mittelfeldspieler war 2019 für zwölf Millionen Euro Ablöse von Slavia Prag zu Spartak Moskau gewechselt. Kral wurde dann im Sommer 2022 zunächst zu Schalke 04 ausgeliehen, der Grund: Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Wirtschaftssanktionen. Die Fifa machte es möglich, dass alle ausländischen Spieler, die in Russland spielten, das Land verlassen durften.
Stammspieler bei Espanyol und zurück im Nationalteam
Nach Schalkes Abstieg griff Union im Sommer 2023 zu. Ein Spieler mit internationaler Erfahrung für die Champions League. Zunächst war Kral Stammspieler, das änderte sich in Unions Krisensaison. Trotzdem handelte Ex-Manager Oliver Ruhnert clever einen Vorvertrag über zwei Jahre mit Kral aus, da sein Kontrakt bei Spartak im Juni 2024 auslief.

Damit hatten die Köpenicker die Transferrechte seit Juli 2024, aber auch ein Überangebot an Mittelfeldspielern. Anfang August wurde das Leihgeschäft mit Espanyol bis Juni 2025 über die Bühne gebracht – inklusive einer Kaufoption über rund drei Millionen Euro. Kral sagte nach seiner Unterschrift: „Ich bin der Junge mit Erfahrungen bei vielen Klubs. Ich will hier besser und besser werden. Unser Ziel muss erst mal der Klassenerhalt sein.“
Sonntag spielt Kral gegen Ex-Herthaner Lukebakio
Momentan steckt der kleine Klub aus Barcelona im Abstiegskampf, wie die Hälfte aller Vereine in der spanischen Liga. Doch Kral spielt sich gerade auf der iberischen Halbinsel auch in den Fokus anderer La-Liga-Klubs. Das könnte nächsten Sommer noch ein interessanter Poker für Union werden. Da sind noch mehr als drei Millionen Euro drin für den Mann, der gar keine Ablöse kostete.
Doch jetzt steigt am Sonntag für Kral und Espanyol erst mal das Heimspiel gegen den FC Sevilla. Für ihn wird es ein kleines Berliner Derby. Denn bei Sevilla kicken die Ex-Herthaner Dodi Lukebakio und Chidera Ejuke. ■