Nach 1:2-Pleite gegen Bayer

1. FC Union: Eiserne, seid wie Holle, dann wird es wieder dolle!

Benedict Hollerbach zeigt mit einem Traumsolo gegen Leverkusen, wie die Köpenicker endlich mehr Tore schießen können.

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Auf und davon! Benedict Hollerbach stürmt den Leverkusenern davon und bereitet mit einem Solo das 1:1 vor.
Auf und davon! Benedict Hollerbach stürmt den Leverkusenern davon und bereitet mit einem Solo das 1:1 vor.Imago Images/Contrast

Nach dem 1:2 gegen Meister Leverkusen steht endgültig fest: Die Punkte muss der 1. FC Union gegen andere Klubs holen. Sechstes Spiel ohne Sieg, trotzdem macht der Auftritt der Eisernen Mut, dass es wieder aufwärts geht. Immerhin ein Tor geschossen, das gab es vorher in vier Spielen nicht. Möglich machte es Benedict Hollerbach (23) mit einem starkem Solo und guter Flanke für Torschütze Woo-Yeong Jeong (25) . Unioner, seid wie Holle, dann wird es wieder dolle!

Die 29. Minute war die Szene der Hoffnung: Nach dem frühen 0:1-Rückstand spielten die Eisernen konzentriert weiter. Dann ein Mittelfeldgewühle auf der linken Seite. Irgendwie spitzelte Rani Khedira (30) vier Leverkusenern den Ball weg zu Hollerbach. Der Lockenkopf drehte auf und stürmte los. Kein Bayer-Spieler konnte ihn bremsen. Scharfe Flanke von links und Jeong streichelte mit seinem rechten Fuß den Ball ins lange Eck. Holle, die Waldfee von der Försterei.

Hollerbachs Traumsolo: „Das sind Situationen, die ich mag “

Nach dem Abpfiff erklärte er sein Traumsolo nochmal: „Mein Auftrag war hauptsächlich, die Leverkusener mit tiefen Bälle und Sprints hinter die Kette vor Aufgaben zu stellen. Bei meinem Tor gab es ein bisschen Getümmel – Rani hat mir den Ball zugespitzelt. Ich hatte dann den Ball vor mir und das Gesicht in Richtung Tor. Das ist meine Stärke, das sind die Situationen, die ich mag.“

Unions Benedict Hollerbach jubelt mit Torschütze Woo-Yeong Jeong.
Unions Benedict Hollerbach jubelt mit Torschütze Woo-Yeong Jeong.Imago Images/Koch

Und das braucht Union viel öfter – nicht nur von Hollerbach, sondern auch von den anderen Offensivkräften. Gerade mal zehn Tore in zwölf Spielen. Die Köpenicker haben damit neben dem FC St. Pauli und dem VfL Bochum den schlechtesten Angriff der Bundesliga.

Hollerbach sagt dazu: „Ich finde, wir haben sehr gute Ansätze, da waren gute Passagen dabei. Da fehlt in manchen Situationen noch die Geradlinigkeit, der Wille direkt aufs Tor zu gehen. Da müssen wir noch unverschnörkelter spielen.“

Gewinner der bisherigen Saison

Für ihn ist das Glas nach der Heimpleite halbvoll und nicht halbleer: „Es macht viel Spaß. Vergangene Saison hat man noch eine große Verunsicherung gespürt. Das ist jetzt nicht so. Wir haben ja unsere Szenen, die gut sind. Letztlich ist aber die Art und Weise entscheidend. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und unser Gesicht gezeigt.“

Hollerbach bleibt der Gewinner der Saison. In der Rückrunde der Krisen-Spielzeit 2023/24 zeigte der Stürmer schon, was in ihm steckt. Nach seinem Wechsel vom damaligen Zweitligisten Wehen Wiesbaden zu Union im Sommer 2023 hatte er zunächst Anlaufschwierigkeiten. Doch er hat sich ans Oberhaus gewöhnt. In dieser Saison geht er voran, jetzt müssen seine Sturmkollegen nur noch mitziehen ... ■