Einmal Dortmund, kein Punkt und zurück! So sah es bisher immer für den 1. FC Union aus. Sechs Bundesliga-Pleiten beim Topklub aus dem Ruhrpott seit 2019. Doch aufgepasst! Noch nie war die Gelegenheit für die Eisernen so günstig, Sonntag (17.30 Uhr) endlich mal bei Borussia Dortmund etwas Zählbares mitzunehmen.
Union erwischte einen Traumstart beim 2:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart, die Dortmunder sind noch nicht so richtig in die Gänge gekommen. Ein knapper 1:0-Pokalsieg bei Drittligist Rot-Weiß Essen, dann vergangene Woche eine 3:1-Führung beim FC St. Pauli verspielt, am Ende stand es 3:3. Da geht doch was, wenn Sonntag der Anpfiff ertönt.
Auch wenn die blanke Statistik einen Dortmund-Fluch für die Köpenicker aufweist: 2019/20 gab es ein 0:5, 2020/21 ein 0:2, 2021/22 ein 2:4, 2022/23 ein 1:2, 2023/24 wieder ein 2:4 und vergangene Saison eine 0:6-Packung. 23 Gegentore und nur fünf selbst geschossen. Auch die Trainer-Bilanz sieht ähnlich aus. Steffen Baumgart verlor gegen Niko Kovac bisher viermal, nur einmal konnte Baume als Köln-Trainer 4:2 beim VfL Wolfsburg, als Kovac dort Trainer war, gewinnen.

Unions bittere Torbilanz beim BVB lautet 5:23
Doch diesmal könnte alles ganz werden. Trotz einer holprigen Saisonvorbereitung sind die rot-weißen Profis auf den Punkt in starker Form. Torwart Frederik Rönnow zeigte gegen Stuttgart Glanzparaden. Baumgart lobt: „Frederik Rönnow ist im Gesamtpaket einer der besten Torhüter in der Bundesliga. Doch es war nicht nur Freddys Leistung. Da gehört das gesamte Team dazu.“
Die neuformierte Dreier-Abwehrkette mit Danilo Doekhi, Leo Querfeld und Tom Rothe stand sicher. Und dazu hat Union mit Ilyas Ansah (20) einen echten Höhenflieger im Sturm aus dem Hut gezaubert. Abheben tut Ansah nach seinen zwei Traumtoren gegen die Schwaben aber nicht. Da ist sich Baumgart sicher: „Ilyas war in dieser Woche genau so ruhig und zurückhaltend wie immer. Er war glücklich, dass es so geklappt hat. Er freut sich auf die nächste Aufgaben. Es ist schön, dass man die Entwicklung sieht.“
Ansah freut sich auf das Dortmunder Stadion
Ansah spielte als Jugendlicher von 2018 bis 2021 früher beim kleinen Klub TSC Eintracht Dortmund, da träumte er nur davon, einmal im großen Dortmunder Stadion zu spielen. „Da bin ich nur da vorbei gelaufen, jetzt bin ich tatsächlich dabei“, sagt Ansah.
Der junge Stürmer bekam pünktlich vor dem Dortmund-Spiel noch eine Extra-Motivation. Er wurde genau wie Aljoscha Kemlein (21) und Tom Rothe (20) für die U21-Nationalmannschaft nominiert. Baumgart freut sich über die Beförderung drei seiner Jung-Profis riesig: „Es ist doch schön, wenn wir als Unioner jetzt drei U21-Nationalspieler haben.“ Sonntag kann sich das Trio bei der schweren Auswärtspartie eindringlich bei U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo für Deutschlands Freundschaftsspiel in Albanien am 5. September und dem ersten EM-Qualifikationsspiele gegen Lettland am 9. September empfehlen.