Vielen Union-Fans waren skeptisch nach der Saisonvorbereitung. Das Dauerproblem mit der Mangelware an Toren schien sich fortzusetzen. Ein Irrtum! Der 1. FC Union hat mit Ilyas Ansah (20) endlich wieder einen Stürmer, der trifft. Seine Nachname ist dabei Programm: Ansah heißt in Ghana Segenbringer.
Der 1,97-Meter-Hüne scheint vom Fußballgott an die Alte Försterei gesandt worden zu sein. Im Sommer kam der U20-Nationalspieler vom Zweitligisten SC Paderborn. Der Klub aus Ostwestfalen holte Ansah vor drei Jahren vom Regionalligisten Sportfreunde Siegen und ließ ihn zunächst ein Jahr in der U19 spielen. Im Sportinternat des SCP entwickelte er sich im rasanten Tempo weiter. Das Klima in Paderborn genoss er vom ersten Tag. „Das Internat war meine zweite Familie, ich habe mich mit den anderen jungen Spielern immer dort wohlgefühlt“, sagt er.

Ansah: Sein erstes Profi-Tor machte er gegen den HSV
Nach seiner ersten Saison holte ihn Ex-SCP-Trainer Lukas Kwasniok zu den Profis. Am 9. Dezember 2023 explodierte Ansahs Tormagie. Beim 2:1 beim HSV schoss er den Siegtreffer für Paderborn. „Das war mein erstes Profi-Tor und dann vor einer Traumkulisse von 52.000 Zuschauern im Stadion. Das vergisst man nie“, erinnert sich Ansah.
Noch unvergesslicher wird aber dieser vergangene Sonnabend für den jungen Stürmer sein. Bundesliga-Debüt und gleich zwei Volley-Traumtore für den 1. FC Union. „Das Spiel ist vorbei, jetzt versucht man zu sortieren, was gerade passiert ist. Ich habe nicht lange gefackelt. Geil, dass sie reingegangen sind.“
Der Junge ist ziemlich geerdet und hat eher sein Team im Auge. „Der Sieg tut einfach gut. Viele haben in der Vorbereitung gesagt, dass wir in der Krise stecken. Jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die Woche und werden weiter hart an uns arbeiten“, erklärt Ansah bescheiden. Segenbringer sprechen nicht viel über ihre guten Taten, sie lassen sie wirken.

Union-Coach Baumgart setzt auf Ansah
Union-Trainer Steffen Baumgart: Ilyas bleibt auf dem Teppich, weil er ein ganz bescheidener Junge ist. Er ist ja schon etwas länger. Er weiß, dass es kein Kopf an Kopf-Rennen mit Oliver Burke war. Es stand früh fest, dass wir mit ihm beginnen werden. Jetzt muss er dran bleiben.”