Stoff für große Träume

Ilyas Ansahs Tor-Gala beim 1. FC Union: So überrascht er die Familie

Stürmer feiert beim 2:1 über Stuttgart Traumdebüt in der Bundesliga und nimmt zwei Souvenirs für Papa und sich mit nach Hause.

Author - Berliner KURIER
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Ilyas Ansah feiert sein erstes Bundesliga-Tor mit dem 1:0 für den 1. FC Union gegen den VfB Stuttgart.
Ilyas Ansah feiert sein erstes Bundesliga-Tor mit dem 1:0 für den 1. FC Union gegen den VfB Stuttgart.O.Behrendt/Imago

Als Fußballgott feiern die Anhänger jeden Spieler des 1. FC Union. Dabei ist es egal, wieviel Fußball-Gott im Trikot steckt. Wichtig ist allein, dass der Spieler für den 1. FC Union aufläuft. In der Folge mühen sich dann die Akteure, der Kategorie gerecht zu werden. Mal klappt es gut, mal weniger gut und mal sensationell. Wie bei Ilyas Ansah (20).

Mit fast zwei Metern Körpergröße (genau sind es 1,97m) ist er schon ohne Aktion eine Erscheinung auf dem Rasen und für die gegnerischen Verteidiger definitiv eine Gefahr. Doch wer dabei vielleicht zuerst an ein Kopfball-Ungeheuer wie einst Horst Hrubesch denkt, liegt falsch. Ansah ist ein Instinkt-Stürmer. Gleich zwei Mal hat er es beim Bundesliga-Debüt für den 1. FC Union eindrucksvoll bewiesen.

Hohe Stürmerschule: Ansah begeistert beim 1. FC Union

Den Ball annehmen und sofort abziehen – das ist hohe Stürmerschule und sorgt für geile Tore. Gleich zwei Mal holt Ansah gegen den VfB Stuttgart diesen Ablauf heraus. Beim ersten Tor landet der Ball nach Pfostentreffer traumhaft in der Schwaben-Kiste (1:0/18.), beim zweiten hilft VfB-Keeper Alexander Nübel mit (2:0/45.+4.). Egal, die Wucht, die Klasse, die Geschmeidigkeit dieser Aktionen verzaubern die Fans in der Alten Försterei. Der 1. FC Union legt dank zweier genialer Momente von Ilyas Ansah den Traumstart hin, den man gegen den VfB Stuttgart nicht unbedingt erwarten durfte.

So erhoben sich die Fans im Stadion An der Alten Försterei auch applaudierend von ihren Sitzen als Ilyas Ansah nach 75 ganz besonderen Minuten den Rasen verließ und sein Bilderbuch-Debüt in der Fußball-Bundesliga ein Ende fand. Zwei Tore, drei Punkte, Matchwinner - der neue Angreifer des 1. FC Union war gegen den VfB Stuttgart der gefeierte Held.

„Das sind Momente, von denen man träumt. Die gehen jetzt in Erfüllung", sagte Ansah: „Es ist ein Traum, in der Bundesliga zu spielen. Das ist eine Situation, bei der man sich erst mal sammeln muss.“

Ansahs Einsatz in der Startelf des 1. FC Union war früh klar

Vom Zweitligisten SC Paderborn war der deutsche U20-Nationalspieler im Sommer zum 1. FC Union  gewechselt. Im Team von Trainer Steffen Baumgart trägt der 1,97-m-Hüne die viel beachtete Nummer Zehn - und stellte seine Stärke am Ball sofort unter Beweis. „Das ist natürlich ein idealer Start für einen jungen Spieler", sagte Baumgart mit einem Lächeln. Schon früh hatte sich der Coach auf einen Startelf-Einsatz seines Top-Talents festgelegt: „Jetzt bedeutet es, einfach weiterzumachen."

Ansah genoss den Moment. Am Samstagabend freute er sich auf „ein bisschen ungesundes" Essen. Zwei Trikots von seinem Bundesliga-Debüt nahm er mit nach Hause. „Das eine geht an Papa, das andere behalte ich", sagte Ansah. Während Papa live im Stadion dabei war und das Trikot umgehend in Empfang nehmen konnte, fieberte die Mutter aus der Ferne mit. Bis kurz nach dem Abpfiff. Dann galt Ilyas' erster Anruf gleich ihr.

Papa bekommt Trikot vom 1. FC Union, Mama den ersten Anruf

Diese Spiel wird auf immer für Ansah, seine Familie und den 1. FC Union mit besonderen Emotionen verbunden bleiben. Nach seiner Auswechslung war er auf dem Weg zur Bank um das halbe Spielfeld gelaufen, wurde auf seiner ganz persönlichen Ehrenrunde von den Fans gefeiert. „Im ersten Bundesligaspiel ist das etwas sehr besonderes. Ich bin sehr dankbar dafür", sagte Ansah und bewies eine erstaunliche Reife: „Ich weiß, dass es ein schöner Moment ist, der nicht für immer anhält. Ich freue mich, dann geht es weiter."

Schon am kommenden Wochenende wartet im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund (Sonntag, 17.30 Uhr/DAZN) das nächste Highlight. Der gebürtige Lüdenscheider, der einst bei Eintracht Dortmund in der Jugend spielte, freut sich vor allem auf den Einsatz im Signal-Iduna-Park: „Es ist ein geiles Stadion. Ich freue mich, da nicht nur dran vorbeizulaufen, sondern auch mal drin zu spielen." (mit dpa)