Die Aufholjagd des 1. FC Union in der Bundesliga ist nach zwei Pleiten in Folge vorerst gestoppt. Das Spiel gegen den SV Werder Bremen (Sonnabend, 15.30 Uhr) wird für das Team von Trainer Nenad Bjelica (52) zu einem richtungsweisenden Duell: Anschluss ans Mittelfeld oder doch noch Abstiegskampf? Praktisch für die Eisernen, dass nun ein Werder-Star für eine Portion Extra-Motivation sorgt: Justin Njinmah spuckt vor dem Union-Duell große Töne!
Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die die nötigen Prozentpunkte aus Profis rauskitzeln und wie Doping wirken. Eine Steilvorgabe für den 1. FC Union liefert nun Bremens Senkrechtstarter der Saison. Stürmer Njinmah (23) tönt vor dem Spiel an der Alten Försterei: „Ich bin überzeugt, dass wir bei Union gewinnen werden.“ Mutig!
Werder-Frust vor Union-Duell
Denn Werder steckt nach dem starken Start ins neue Jahr schon wieder in der Krise. In den vergangenen fünf Spielen gab es nur einen Sieg gegen Kellerkind Köln (1:0 am 16. Februar). Auf das glückliche Remis gegen den Tabellenletzten aus Darmstadt folgten zuletzt zwei Pleiten in Hoffenheim und gegen Dortmund.
Eine Ausbeute, die bei Njinmah für Frust sorgen: „Es dämpft enorm die Laune, wenn man sieht, was in dieser Saison drin ist. Mit so wenigen Punkten war es noch nie möglich, oben ranzukommen.“
Bremens Justin Njinmah motiviert den 1. FC Union
Das will er nun mit einem Sieg an der Wuhle. Während viele Bundesligaspieler offen zugegeben, nur ungern an der Alten Försterei zu spielen und sich besonders von der eisernen Kulisse in Köpenick beeindruckt zeigen, nimmt Njinmah vor dem Duell gegen den 1. FC Union den Mund ganz schön voll.

Dabei hat der Angreifer bisher überhaupt erst einmal gegen Union gespielt (wurde in der Hinrunde beim 0:2 in Bremen kurz vor Schluss eingewechselt). An der Wuhle dribbelte Njinmah entsprechend noch nie auf. Generell ist er mit erst 24 Bundesliga-Spielen noch relativ grün hinter der Ohren.
1. FC Union kann Njinmah-Spruch an die Kabinentür nageln
Auffällig: Obwohl Werder und der 1. FC Union in einer ähnlichen Situation stecken und beide Klubs nur fünf Punkte in der Tabelle trennen, gehen die Wahrnehmungen deutlich auseinander. Während man in Bremen offen von einer Rückkehr auf die internationale Bühne träumt (und seitdem kaum mehr punktet), mahnt Unions Nationalspieler Robin Gosens (29) trotz des recht komfortablen Vorsprungs von sieben Zählern auf den Relegationsrang: „Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir safe sind.“
Sehr sicher könnte der eiserne Bundesliga-Verbleib mit einem Sieg gegen Bremen werden. Klar ist: Njinmahs Spruch können sich die Köpenicker direkt an die Kabinentür nageln – um den Lautsprecher und Werder am Sonnabend dann eines Besseren zu belehren.