Vor 98 Jahren spielten Hertha BSC und der 1. FC Nürnberg das erste Mal gegeneinander. Im Finale um die deutsche Meisterschaft. Ging nicht gut aus für die Hertha. Vor 50.000 Zuschauern verlor man mit 0:2. Aber für die Gegenwart ist Herthas Trainer Stefan Leitl optimistischer eingestellt. Er glaubt daran, dass die Hertha auswärts in Nürnberg punktet – und ist trotz der bisher enttäuschend verlaufenden Saison vom Potenzial der Mannschaft überzeugt.
Stefan Leitl hat bei Hertha BSC die Frage nach der richtigen Einstellung gestellt. „Jeder muss sich für die Mannschaft einbringen und seine Leistung ans Limit bekommen“, sagte der 48-Jährige vor dem Zweitliga-Spiel beim 1. FC Nürnberg am Sonntag (13.30 Uhr/Sky), „es liegt an uns, wie viel von 100 Prozent wir auf den Platz bekommen.“ Mit bisher nur einem Saisonsieg und einem Remis liegt Hertha einen Punkt vor dem Tabellennachbarn aus dem Fränkischen auf dem 15. Platz.
Stefan Leitl: „Wir brauchen einen guten Tag, gute Beine“
Leitl, der Anfang Februar sein Debüt als Hertha-Trainer im Heimspiel gegen den Club (0:0) gegeben hatte, hat vor dem erneuten Aufeinandertreffen an die Leistung eines jeden einzelnen Spielers appelliert, Aktivität auf den Platz zu bringen und auch bei Rückschlägen – anders als bei der 0:2-Niederlage im letzten Heimspiel gegen den SC Paderborn – den Kopf oben zu behalten.
„Bei dem Rückstand ist bei uns etwas verloren gegangen, dann tun wir Dinge nicht mehr gemeinsam und kommen nicht mehr zurück. Wir haben es deutlich angesprochen, jetzt geht es um die Umsetzung“, sagte der Ex-Profi, der selbst auch in Nürnberg gespielt hatte.
Stefan Leitl sagt, dass der Trainerstab überzeugt von dem sei, was sie den Jungs mitgeben. „Jetzt wünschen wir uns, das wir einen guten Tag haben, gute Beine haben, dass wir mental bereit sind und ein gutes Spiel zeigen.“
Nach Ball ins Gesicht: Kennet Eichhorn ist fit fürs Spiel
Der Trainer ist vom Potenzial der Mannschaft überzeugt („das sind gute Jungs, eine gute Mannschaft“): „Wir müssen an unser Leistungsniveau herankommen, dann werden wir punkten.“ Aufgrund der zahlreichen Verletzungen sei man aber im Plan „ein paar Wochen zurück“, Leitl hofft aber bald auf die Rückkehr der Rekonvaleszenten wie John Anthony Brooks, Diego Demme oder Paul Seguin, der noch längere Zeit benötigt.
Gute Nachrichten auch bei den angeschlagenen Spielern Kennet Eichhorn (bekam im Training einen Ball ins Gesicht) und Dawid Kownacki. Beide sind im Training, beiden geht es gut. „Jetzt warten wir das Feedback ab, wie es morgen ist“, erklärt Leitl. „Sollte David nicht spielen können, wird Sebastian Grönning spielen.“ Bei Eichhorn spreche nichts gegen einen Einsatz. „Wenn morgen das positive Feedback kommt, wird er dabei sein und auch starten.“