Auch das noch!

Abgang vom 1. FC Union schwierig: Bonucci, Steuer-Bonus in Italien futschi

Italiens Regierung hat die Steuervorteile für Fußballprofis zum 1. Januar abgeschafft. Das hat auch Folgen für den 1. FC Union und Leonardo Bonucci.

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Das stinkt Unions Leonardo Bonucci gewaltig. In Italien muss er jetzt 45 Prozent Einkommensteuer zahlen, statt nur 25 Prozent.
Das stinkt Unions Leonardo Bonucci gewaltig. In Italien muss er jetzt 45 Prozent Einkommensteuer zahlen, statt nur 25 Prozent.Hübner/imago

Italiens Europameister Leonardo Bonucci (36) will nach vier enttäuschenden Monaten den 1. FC Union in diesem Winter wieder Richtung Heimat verlassen. Auch die Köpenicker haben nichts gegen einen Wechsel. So spart man wenigstens das Gehalt des Star-Verteidigers bis zum Saisonende. Doch jetzt gibt es eine neue Hürde. Die italienische Regierung streicht den satten Steuer-Bonus für Fußballprofis, die aus einer ausländischen Liga nach Italien wechseln.

2019 hatte die Regierung Italiens das sogenannte Decreto Crescita beschlossen. Statt einer Gehaltssteuer von 45 Prozent zahlten italienische und ausländische Profis, die aus einer Auslandsliga auf den Stiefel wechselten, nur noch 25 Prozent. Damit sollte den Klubs geholfen werden, um die Serie A wieder attraktiver zu machen. Dieses Steuergesetz läuft nun Silvester aus. Es wurde völlig überraschend am vergangenen Donnerstag nicht mehr verlängert.   

Heißt: Jeder neue Profi-Vertrag ab 2024 hat Abzüge von 45 Prozent Einkommenssteuer. Spielerwechsel können aber erst ab 2. Januar offiziell getätigt werden. Dann wird die Transferliste in Italien geöffnet. Im Fall Bonucci heißt es: Damit der erfahrene Abwehrspieler auf sein derzeitiges Netto-Jahresgehalt von 2,5 Millionen Euro kommen kann, müssen italienische Klubs ihm mehr Brutto zahlen.

Bonucci-Wechsel zu AS Rom wirklich geplatzt?

Beide kennen sich bisher nur als Gegner: Roms Coach José Mourinho und Unions Verteidiger Leonardo Bonucci
Beide kennen sich bisher nur als Gegner: Roms Coach José Mourinho und Unions Verteidiger Leonardo BonucciAflosport/imago

Zufall oder nicht? Die italienischen Medien meldeten in dieser Woche, dass Bonucci sich mit AS Rom über einen Winterwechsel einig ist und dass auch Union ohne Ablöse ihn ziehen lassen will. Alles schien auf der Zielgeraden zu sein. Doch seit Donnerstag heißt es: Der Deal sei geplatzt. Genau an dem Tag, als bekannt wurde, dass die Steuererleichterung aufgehoben wird.

Für Bonucci ist eine Rückkehr in seine Heimat aber das Beste. In der Serie A könnte er sich noch für die Nationalmannschaft, für ein EM-Ticket empfehlen. Und außerdem seine gewünschte Trainer-Laufbahn nach seiner Spielerkarriere in die Wege leiten. Deswegen wollte er gerade zum AS Rom, um dort unter Star-Coach José Mourinho zu lernen und sein Assistent werden.

Noch ist der Transfer nicht ganz ausgeschlossen. Ein neuer Poker könnte beginnen. Es gibt dabei drei Varianten: Bonucci verzichtet auf so ein hohes Gehalt, AS Rom bezahlt doch mehr Brutto oder Union gleicht die Gehaltseinbußen Bonuccis aus. Oder es gibt einen Mix aus allen drei Varianten.

Klappt es nicht, muss sich der Verteidiger einen neuen Klub in Italien bis zum Ende der Transferperiode am 1. Februar suchen. Doch das wird wegen der neuen Steuergesetze erheblich schwieriger.