Das darf doch nicht wahr sein! Vor drei Wochen war Robin Gosens (30) noch total optimistisch, dass sein Verkauf vom 1. FC Union an AC Florenz automatisch über die Bühne gehen wird, weil er bald 60 Prozent der Pflichtspiele bei seinem Noch-Leihklub aus der Toskana erreicht hat. Doch dann passierte Ende März das Unglück: Zusammenprall im Training und eine hartnäckige Knieprellung.
Die fatale Folge: Gosens fiel für die nächsten vier Partien der Fiorentina aus. Drei in der Serie A und auch beim Conference League-Viertelfinal-Hinspiel gegen NK Celje war er nicht dabei. Erst im Rückspiel konnte er für neun Minuten spielen. Doch dieser Mini-Einsatz zählt bei der Bedingung für die Kaufpflicht nicht. Mindestens 45 Minuten muss der Linksverteidiger spielen, damit die Partie angerechnet wird.
Fünf Spiele mit mindestens 45 Minuten Einsatzzeit braucht Gosens noch, um am Ende auf 60 Prozent aller Florenz-Spiele (Liga, Pokal und Conference League) zu kommen. In der Serie A sind es noch sechs Spiele. Ostermontag fiel wegen des Papst-Todes das Florenz-Spiel in Cagliari aus (es wird Mittwoch nachgeholt).
Gosens-Wettlauf um fünf Spiele
Dann gibt es noch mindestens zwei Spiele im Conference League-Halbfinale gegen Real Betis Sevilla, drei wenn das Finale erreicht wird. Also in den restlichen acht oder neun Begegnungen, muss Gosens fünfmal mindestens 45 Minuten auf dem Platz sein. Insgesamt hat Florenz 51 oder 52 Saisonspiele, seit Gosens da ist (vor der Ausleihe Ende August gab es noch zwei Quali-Spiele für die Conference League).
Momentan hat Gosens 26 Pflichtspiele bei bisher 43 Partien des Klubs. Durch seine Knieverletzung schrumpfte der Anteil von 68,4 Prozent auf nur noch auf 60,5 Prozent. Die Frage bleibt: Wann macht er das nächste Spiel mit mindestens 45 Minuten?
Alle hoffen, dass er schnell wieder komplett fit ist. Natürlich auch der 1. FC Union. Das Geschäft soll sicher über die Bühne gehen. Klappt alles mit der Kaufpflicht, kassiert Union inklusive der Leihgebühr 9,5 Millionen Euro vom AC Florenz. Gekauft wurde Gosens 2023 für 13 Millionen von Inter Mailand. Für die Köpenicker ein Verlust von 3,5 Millionen Euro.