Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Sonnabend (15.30 Uhr). Darauf brennt jeder Spieler in der Bundesliga. Auch Unions neuer Stürmer Yorbe Vertessen (23). Zuletzt hatte sich der Belgier enttäuscht gezeigt, dass er seit seinem Wechsel von PSV Eindhoven zu den Eisernen im Januar so wenig spielt. Jetzt spricht Trainer Nenad Bjelica ein Machtwort.
Der Kroate sagt zu Vertessens Startelfwunsch: „Wir haben eine große Auswahl an Spielern vorne. Ich habe da ein Luxusproblem. Ich muss jemanden draußen lassen. Die Spieler müssen meine Einschätzung akzeptieren. Ich mache alles, damit Union erfolgreich ist.“ Gegen Dortmund kann der Trainer wieder aus dem Vollen schöpfen: Kevin Volland, Benedict Hollerbach, Brenden Aaronson, Mikkel Kaufmann, Chris Bedia oder eben Vertessen.
Bjelica will keinen großen Krawall wegen der Unzufriedenheit des Belgiers, der im Interview verbal mit den Füßen schabte: „Ich bin jetzt hier und habe mich gut angepasst. Jetzt ist es Zeit, dass ich mehr Einsatzminuten bekomme und von Anfang an spiele. Ich bin ein bisschen enttäuscht.“
Vertessen stand bisher nur einmal bei seinem ersten Spiel für die Köpenicker, beim 0:2 bei RB Leipzig in der Startelf. Vor zwei Wochen wurde er bei der Auswärtspartie in Hoffenheim ab der 66. Minute eingewechselt und sorgte mit einem starken Solo für das 1:0-Siegtor durch Brenden Aaronson. Doch im darauffolgenden Heimspiel gegen Heidenheim durfte er wieder nur neun Minuten ran.
Bjelica: „Dass Yorbe enttäuscht ist, zeigt seine Ambitionen“

Bjelica will Vertessen bei Laune halten und sagt: „Ich bin froh, dass Yorbe bei uns ist. Alles was er bisher gespielt hat, war ein sehr gutes Niveau. Es ist auch normal, dass Spieler immer spielen wollen. Dass er enttäuscht ist, das zeigt seine Ambitionen. Aber neue Spieler brauchen Zeit, um sich anzupassen. Es ist Frage der Zeit, wir haben ihn nicht für drei Monate geholt. Er ist die Zukunft für den Verein.“
Also weiter geduldig sein? Für den flinken Rotschopf bleibt es hart. Der Trainer sagt auch, dass sein bevorzugtes 3-5-2-System ungünstig für Vertessen ist. „3-5-2 ist das System, was er in Holland zuletzt nicht gespielt hat. Da hat er auf der Seite gespielt. Das ist auch ein Grund“, so der Coach.
Es bleibt spannend vor dem Anpfiff gegen Dortmund. Bjelica macht dem Belgier immerhin Mut: „Vertessen ist eine Option für die Startelf.“ Doch das hat der Trainer zuletzt oft gesagt.
Der Kroate spricht ein Machtwort und bittet um Verständnis: „Der Trainerjob ist nicht einfach, auch in diesen Momenten, wenn man sich für und gegen einen Spieler entscheiden muss. Am Anfang der Karriere hatte ich da schon Bauchschmerzen. Aber nach 16 Jahren ist es nicht mehr so schlimm. Ich werde nach meinem Gefühl gehen, wer ist in unserer Situation, im Abstiegskampf geeignet.“ ■