Kein Team derzeit besser

1. FC Union plötzlich Topteam: Knackt Baumgart einen Urs-Fischer-Rekord?

Die Eisernen können gegen Stuttgart nicht nur den Klassenerhalt frühzeitig feiern, sondern auch einen weiteren Schritt für die Geschichtsbücher machen.

Author - Sebastian Schmitt
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Zwei, die sich extrem gut verstanden und bald vielleicht auch einen Union-Rekord teilen: Urs Fischer (59) und Steffen Baumgart (53).
Zwei, die sich extrem gut verstanden und bald vielleicht auch einen Union-Rekord teilen: Urs Fischer (59) und Steffen Baumgart (53).Beautiful Sports/imago

Vom Abstiegskandidaten zum Topteam! Völlig verrückt: Der 1. FC Union ist derzeit die formstärkste Mannschaft der Bundesliga. Plötzlich ist für Trainer Steffen Baumgart (53) und sein Team neben dem frühzeitigen Klassenerhalt sogar ein Vereinsrekord in Reichweite, der seit der Ära unter Urs Fischer (59) Bestand hat.

Kein Klub derzeit besser als Union

Es läuft wieder in Köpenick. Und wie. Elf Punkte aus fünf Spielen, keine Niederlage seit Mitte März, ungeschlagen gegen Frankfurt, Freiburg, Bayern, Wolfsburg und zuletzt Leverkusen. Kein Team der Liga war in dieser Phase besser. Klingt komisch, ist aber so.

Baumgart hat aus der Not eine Serie gemacht – und seine eigene, zunächst äußerst dürftige Bilanz damit kräftig aufpoliert. Mit 18 Punkten aus 14 Spielen steht Union nach der Entlassung von Bo Svensson (45) in der reinen Baumgart-Tabelle mittlerweile auf Platz neun.

1. FC Union: Baumgart jagt Urs-Fischer-Rekord

Damit fehlen Baumgart und Union nur noch drei Spiele ohne Niederlage, um den klubinternen Bundesliga-Rekord aus der Saison 2020/21 einzustellen. Damals blieben die Eisernen unter Erfolgstrainer Fischer zwischen dem zweiten und neunten Spieltag achtmal in Folge ungeschlagen (vier Siege, vier Remis), ehe man am zehnten Spieltag ausgerechnet das Derby gegen Hertha BSC mit 1:3 verlor.

Nicht zehn, sondern sogar elf Punkte holte der 1. FC Union mit Cheftrainer Steffen Baumgart aus den vergangenen fünf Spielen.
Nicht zehn, sondern sogar elf Punkte holte der 1. FC Union mit Cheftrainer Steffen Baumgart aus den vergangenen fünf Spielen.Jan Huebner/imago

Rekord hin oder her – für Union zählt weiter nur der Klassenerhalt. Der ist zwar aufgrund der jüngsten Erfolgswelle zum Greifen nah, aber eben noch nicht fix. Mit einem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart im Topspiel am Ostersamstag (18.30 Uhr, Sky) wäre das Saisonziel allerdings endgültig unter Dach und Fach. Vier Spieltage vor Schluss – wer hätte das noch vor ein paar Wochen für möglich gehalten?

1. FC Union: Baumgart freut die eiserne Energie

Damals – das war erst Anfang März – bei dem 0:1 gegen Holstein Kiel. Ein Tiefpunkt, ein Offenbarungseid – und ein Spiel, das in Köpenick als Wendepunkt taugt. Denn ausgerechnet danach startete Union durch. Vor allem, weil der 1. FC Union endlich wieder wie der 1. FC Union spielt.

Baumgart freut sich über die Energie der letzten Wochen, erklärte nach dem 0:0 beim Double-Sieger aus Leverkusen: „Der Punkt schmeckt gut, weil die Jungs eine ordentliche Leistung gezeigt haben. Ich glaube, dass wir einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht haben.“

1. FC Union spielt wieder wie unter Urs Fischer

Was Union gegenwärtig zeigt, erinnert viele Fans – passend zur Rekordjagd – an die erfolgreichen Zeiten unter Urs Fischer. Auch in der Kabine ist die neue, alte Stärke spürbar. Mittelfeldmann Andras Schäfer bringt es auf den Punkt: „Wir waren durchweg fokussiert und haben sehr gut verteidigt. Das liegt vor allem daran, dass wir wieder füreinander und für die Mannschaft kämpfen.“

Ganz klar: Aus einem taumelnden Team ist wieder ein echtes Union geworden. Und vielleicht bald sogar ein Rekord-Union. Gegen Stuttgart kann auf jeden Fall nicht nur der Klassenerhalt fix gemacht werden – sondern auch der Weg in die Geschichtsbücher beginnen. ■