Champions League

Bitteres Debüt für Coach Bjelica! 1. FC Union verschenkt Sieg in Braga

Auch in Überzahl klappte es für den 1. FC Union nicht mit einem Dreier in der Champions League, weil es einen Blackout gab.

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Frustration bei Bjelica. Unions neuer Trainer konnte das Gegentor zum 1:1 in Braga nicht fassen.
Frustration bei Bjelica. Unions neuer Trainer konnte das Gegentor zum 1:1 in Braga nicht fassen.Matthias Koch/ imago

Wieder ist es nix geworden! Auch im fünften Versuch, und das trotz einer Führung, hat der 1. FC Union ein Champions-League-Spiel nicht an sich gerissen. Einen kleinen Trost gibt es nach dem 1:1 (1:0) bei Sporting Braga dennoch: Das Überwintern in Europa ist weiterhin möglich, wenngleich nicht mehr aus eigener Kraft. Diese Hoffnung bleibt bei einer Niederlage von Braga in Neapel für die letzten 90 Minuten am 12. Dezember gegen Real Madrid.

Alles neu beim 1. FC Union Berlin

Neues Spiel, neuer Trainer, neues Glück. Fast scheint es so. Denn was zuletzt überhaupt nicht klappte und in 14 Spielen zuvor zu keinem Dreier führte, ist wieder da. Zumindest in Ansätzen und für diese letzte Auswärtspartie in der Champions League. Ein neues Spiel ist es sowieso, mit Nenad Bjelica seit Sonntag ein neuer Trainer auch – und nun ist für den Moment sogar ein wenig das Glück zurückgekehrt.

Vertane Chancen beim 1. FC Union Berlin

In den Wochen zuvor hätte Jerome Roussillon alles gegeben, nur hätte er wahrscheinlich nicht gegen Simon Banza das Gegentor verhindert (16.). Zudem wäre der kreuzgefährliche Kopfball von Alvaro Djalo an den rechten Innenpfosten gegangen und nicht hauchdünn ins rechte Toraus (28.). Auch hätte Kevin Behrens vielleicht nicht kurz vor der eigenen Torlinie gestanden, um Sekunden vor dem Wechsel den Ausgleich zu fangen (45.+2).

Mit diesem Dusel im Gepäck schaffen die Köpenicker im Stadion Municipal das, was so recht nach ihrem Geschmack ist. In einem Treffen, in dem zunächst Top-Schiedsrichter Clement Turpin, in Frankreich viermal schon Schiri des Jahres, den Ton angibt – Gelb gegen Robin Knoche schon in Minute 3, Rot nach Videosichtung gegen Sikou Niakaté (31.), kein Hand-Elfer gegen Diogo Leite, weil dessen Arm klar angelegt ist, dafür Gelb gegen Rodrigo Zalazar wegen Meckerns (45.+2) – gibt es über links den eisernen Blitzmoment: Roussillon wird lang geschickt, findet halblinks Robin Gosens, der hat alle Zeit der Welt und knallt die Kugel mittig in die Kiste (42.).

Unions Verteidiger Robin Knoche kommt beim Kopfballduell nicht richtig hoch.
Unions Verteidiger Robin Knoche kommt beim Kopfballduell nicht richtig hoch.imago images/Eibner

Nur: Wie gewonnen, so zerronnen. Völlig ohne Not leistet sich Knoche einen Fehlpass. Sofort stoßen die Portugiesen quer in die Lücke, schicken Alvaro Djalo – schon ist es mit dem 1:1 (51.) passiert. Fortan ist von der personellen Überlegenheit nicht mehr viel zu merken. Sporting ist giftiger, entschlossener, gefährlicher. Ein Glück, dass Ricardo Horta einen einen Annahmefehler von Josip Juranovic aus bester Position nicht nutzt (60.).

Viele Fehlstarts, starker Gegner

Was ein wenig wie ein Neuanfang aussieht – Bjelica hat die Startformation vom 1:1 gegen Augsburg auf vier Positionen verändert, zudem hat der Nachfolger von Urs Fischer auf eine Vierer-Abwehr gestellt –, wird doch wieder eine ganz wacklige Angelegenheit. Wer hofft, dass die Köpenicker, die eine Stunde mit einem Spieler mehr auf dem Platz stehen, über die größeren Kraftreserven verfügen, muss dagegen zittern. Es wird immer zäher und bleibt Stückwerk. Nicht die Gäste haben die klareren Aktionen, sondern die Gastgeber. Sie sind deutlich wacher, auch wenn David Datro Fofana nach Flanke von Roussillon plötzlich doch die Kopfballchance zum 2:1 hat (84.) und bei einer weiteren Eingabe nur Zentimeter am Ball vorbeirutscht (89.).

So bleibt nur die Hoffnung gegen Real.