Tierhaltender Raucherhaushalt

So stark schadet Rauchen Hunden und Katzen

Wer in seinem Haus oder seiner Wohnung Zigaretten raucht, schadet nicht nur seiner Gesundheit. Auch die Fellnasen leiden unter dem blauen Dunst.

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Durch Rauch gefährdet: Eine Katze sitzt vor einem Hund auf dem Dach eines Katzenhauses (Symbolbild).
Durch Rauch gefährdet: Eine Katze sitzt vor einem Hund auf dem Dach eines Katzenhauses (Symbolbild).Monika Skolimowska/dpa

Rauchen schadet nicht nur der Gesundheit des Rauchers oder der Raucherin, auch das Umfeld, das passiv mitqualmt, wird durch die giftigen Dämpfe von Zigarette erheblich beeinträchtigt.

Dazu gehören nicht nur die Familie oder der Freundeskreis, sondern auch die geliebten Haustiere. Denn das Leben in einem Raucherhaushalt kann für Hunde und Katzen drastische Auswirkungen haben.

Und der giftige Tabakqualm vermischt sich nicht nur mit der Luft, sondern er lagert sich auch auf der menschlichen Haut sowie auf Gegenständen wie Möbel und Kleidung ab. Und auch im Fell von Haustieren, wie Hunden oder Katzen.

Dabei ist es egal, ob die Vierbeiner den Rauch direkt einatmen, oder dieser durch die Reinigung des Fells oder durch Hautkontakt mit Herrchen und Frauchen aufgenommen wird - für die Tiere entstehen dadurch zahlreiche Gesundheitsrisiken. Dazu gehören auch aggressive Krebsarten bis hin zu einer deutlich höheren Sterblichkeit.

Hunde von Rauchern haben ein 60 Prozent höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken

So haben beispielsweise Hunde, die mit Rauchenden zusammenleben, laut einer Studie ein 60 Prozent höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Bei Katzen steigt das Risiko, an Lymphknotenkrebs oder an aggressivem Mundkrebs zu erkranken. Hier verdoppelt sich die Erkrankungsgefahr auf das Zwei- bis Vierfache. Außerdem tritt bei den betroffenen Tieren vermehrt Lungenkrebs auf.

„Bereits bei einem Konsum von bis zu zehn Zigaretten pro Tag lagern sich im Fell von Katzen große Mengen von Nikotin ab. Vor allem ihre regelmäßige Fellhygiene wird ihnen hier zum Verhängnis. Aber auch Hunde und andere Haustiere leiden unter den Giftstoffen, denen sie durch ihre Besitzer:innen ausgesetzt sind“, erklärt Markus Lindblad, Sprecher des schwedischen Herstellers Haypp, der kleine Nikotinbeutel in seinem Online-Shop vertreibt.

Bei Hunden sind Rassen mit kurzen oder mittellangen Schnauzen wie Mops, Bulldogge oder Beagle einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Lungenkrebs zu bekommen. Denn ihre kürzeren Nasen können krebserregende Stoffe nur vermindert filtern, wodurch diese eher auf direktem Wege in die Lunge gelangen.

Auch Meerschweinchen und Vögel leiden unter dem Qualm

Neben Hunden und Katzen sind aber auch andere Haustiere durch Passivrauchen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. So bleiben auch Meerschweinchen oder Vögel in Raucherhaushalten von den Gefahren und Folgen nicht verschont. 

Was kann man tun, um sein Tier vor dem Rauchen zu schützen? Am besten wäre es natürlich, das Rauchen ganz aufzugeben. Doch das schaffen die meisten Raucher nicht von heute auf morgen. Eine Zwischenlösung: Nur noch draußen auf dem Balkon oder im Garten rauchen. Oder zu Ersatzprodukten zu greifen, die keinen schädlichen Rauch produzieren. Doch auch diese enthalten Nikotin und schaden so der Gesundheit des Rauchers.

So lehnt die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Beispiel auch E-Zigaretten, die keinen Tabak enthalten, sondern nikotinhaltige Flüssigkeiten, ebenso als gesundheitsgefährdend ab wie Tabakprodukte. Der WHO-Direktor für Gesundheitsförderung, Rüdiger Krech begrüßte das Verbot von E-Zigaretten in einigen Ländern und rief andere auf, diese Produkte strengstens zu regulieren. ■