Es sollte ein Sport-Spektakel werden, ein Mega-Kampf. Am Ende gab es Haue für Box-Legende Mike Tyson (58) - und viel Frust bei den Fans vor dem Fernseher, weil die Übertragungstechnik streikte.
Tyson wagte einen letzten Gang in den Ring – und musste sich dem 31 Jahre jüngeren Influencer-Boxer Jake Paul geschlagen geben. Es war sein erster offizieller Kampf seit 2005, doch der Weltmeister vergangener Tage zeigte sich trotz der Niederlage gelassen: „Ich muss niemandem etwas beweisen.“
Tyson gegen Paul: Ein Kampf der Generationen
In Arlington, Texas, trafen im Stadion der Dallas Cowboys zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite der legendäre Schwergewichts-Weltmeister Mike Tyson, auf der anderen Jake Paul, ein Social-Media-Star, der sich seit 2020 auch als Boxer einen Namen macht. Der Kampf wurde als großes Spektakel inszeniert – Netflix übertrug das Event live.
Vor 72.300 Zuschauern begann Tyson energisch: In den ersten beiden Runden landete er mehr Treffer, zeigte, dass er nichts von seiner Wucht verloren hatte. Doch ab Runde drei wendete sich das Blatt. Paul punktete mit Schnelligkeit, Ausdauer und Agilität, ließ Tyson ins Wanken geraten und kontrollierte das Geschehen über die restlichen Runden.
Nach acht Runden über je zwei Minuten entschieden die Punktrichter einstimmig zugunsten von Paul (80-72, 79-73, 79-73). Trotz der Niederlage hielt Tyson bis zum Ende durch und bewies Stehvermögen. In einer rührenden Geste verbeugte sich Paul nach dem Kampf vor seinem ikonischen Gegner, lobte ihn und sagte: „Es war eine Ehre, gegen ihn kämpfen zu dürfen.“

Technikfrust statt Box-Freude
Während im Stadion die Fans einen Showkampf mit emotionalem Abschluss erlebten, blickten viele Netflix-Abonnenten enttäuscht auf ihre Bildschirme – oder besser gesagt: auf Fehlermeldungen. Allein in Deutschland gingen bei „Allestörungen“ über 24.500 Beschwerden ein. Betroffene berichteten von ruckelnden Streams und mangelhafter Auflösung, einige konnten den Kampf gar nicht sehen. Eine öffentliche Stellungnahme von Netflix blieb aus, doch in den sozialen Medien kochte die Empörung hoch. Viele Nutzer, die sich extra für das Event den Wecker gestellt hatten, zeigten sich verärgert.
Ein würdiger Abschied für Tyson?
Auch wenn der Kampf auf sportlicher Ebene kein Highlight war, bleibt der Abend in Erinnerung. Tyson, der mit seinen 58 Jahren gegen einen Gegner antrat, der mehr als doppelt so jung ist, bewies Willensstärke. Seine Aussage nach dem Kampf, dass er niemandem mehr etwas beweisen müsse, zeugt von Größe. Jake Paul hingegen setzte seinen Aufstieg fort und verbuchte seinen elften Sieg im zwölften Kampf – ein Erfolg, der nicht zuletzt durch seine kluge Selbstvermarktung geprägt ist.
Für Mike Tyson könnte dies das Ende einer beeindruckenden Karriere markieren. Auch wenn der Abend nicht den Glanz früherer Tage wiederbeleben konnte, bleibt Tyson eine Legende – im Ring und darüber hinaus. ■