Einen Tag vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalelf in Leipzig haben mehrere Tausend Fußballfans gegen die geplanten Sicherheitsmaßnahmen der Politik demonstriert. Nach Angaben der Polizei versammelte sich ein breites, deutschlandweites Bündnis von rund 8000 Anhängern aus 38 Vereinen. Im Vorfeld hatten auch die Fanszenen von Hertha BSC und Union Berlin ihre Teilnahme an dem Protest angekündigt.
Unter dem Motto „Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus – Ja zur Fankultur!“ richtete sich der Protest gegen das von den Fans befürchtete Vorhaben der Innenministerkonferenz (IMK), künftig härter rund um die Arenen vorzugehen. Der Protest begann mit einem stillen Marsch durch die Leipziger Innenstadt. Gesänge blieben bewusst aus, stattdessen trugen die Teilnehmer klare Botschaften vor sich her. Auf den Plakaten stand unter anderem: „Vereine, wehrt euch für eure Fans“ und „Wir schützen unsere lebendigen Kurven“.
Fans als pauschales Sicherheitsrisiko abgestempelt
Die Fans werfen der Politik vor, mit zentral verfügten Stadionverboten, personalisierten Tickets und neuer Technik für eine aus ihrer Sicht flächendeckende Überwachung zu sorgen. Viele fühlen sich zunehmend pauschal als Sicherheitsrisiko abgestempelt. Der Zeitpunkt des Protests – nur einen Tag vor dem Deutschland-Spiel gegen die Slowakei in der WM-Qualifikation – war bewusst gewählt, um maximale Aufmerksamkeit zu erzeugen.

„Es geht um repressive Maßnahmen, die dem Fußballfan und der -kultur gegenüberstehen“, sagte ein Ultra von Hertha BSC RBB24. „Sollten diese Maßnahmen durchgesetzt werden, dann steht der freien Fankultur ziemlich viel im Weg; dann werden sich die Stadien in Zukunft nicht mehr so lebendig, bunt und lautstark darstellen können.“


