Herthas Kapitän Toni Leistner (34) erlebt gerade den dritten Frühling und zeigt starke Leistungen als Abwehrchef. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Er will gerne noch ein Jahr bei Hertha BSC spielen. Trainer Stefan Leitl will ihn auch behalten. Und so wird es auch kommen. Wetten, dass…
Die offizielle Marschroute des Vereins heißt: Erstmal den Klassenerhalt sichern, danach werden Stift und Papier für einen neuen Vertrag herausgeholt. Gepokert wird trotzdem jetzt schon ein bisschen. Das bestätigt auch Leistner: „Im Hintergrund laufen Gespräche.“
Leistner ist knallhart auf dem Patz, aber sonst eher ein lockerer Typ. Und deswegen haut er auch nach dem 1:1 gegen Darmstadt diesen Spruch raus: „Zecke und Benny wissen ganz genau, wo ich wohne. Die können mir dann gerne ein Vertragsangebot vorbeibringen.“
Leistner zum Poker: „Zecke und Benny wissen, wo ich wohne“
Gemeint sind die beiden Sportdirektoren Zecke Neuendorf und Benjamin Weber, die mit den Spielern verhandeln. Leistner hat in den letzten Monaten ziemlich gute Karten gesammelt. Beim Saisonstart war er nur als Ersatz-Innenverteidiger eingeplant. Doch durch die Schulterverletzung von Linus Gechter (21) im Herbst 2024 war der Routinier schnell wieder erste Wahl.
Jetzt spielen beide, weil Trainer Leitl die Dreier-Abwehrkette etabliert hat – mit Leistner als Chef neben den Youngstern Gechter und Marton Dardai (23). Seitdem steht die Verteidigung viel sicherer. Leitl sagt zu Leistners Zukunft: „Ich kenne Toni sehr lange, ich weiß, was er für Qualitäten hat. Er organisiert das von hinten heraus. Er ist Teil dieser Mannschaft, die momentan sehr erfolgreich unterwegs ist.“
Leitl: „Toni ist Teil dieser Mannschaft“
Beim 1:0 in Köln war Leistner der Turm in der Schlacht, er köpfte fast jeden Ball der Kölner aus dem Strafraum. Beim 1:1 gegen Darmstadt setzt er noch einen drauf und wagte sich auch mal nach vorne. Sein Schuss aus 14 Metern in der Nachspielzeit krachte aber nur gegen den Pfosten. Leistner: „Da habe ich mir gedacht, da probiere ich mal was. Ärgerlich, dass er nicht reingegangen ist.“ Tor oder nicht Tor, Leistner ist in dieser Topform ein Volltreffer für Hertha BSC.

Gelassen sagt er über den Vertragspoker: „Wir haben derzeit andere Themen. Erstmal den Klassenerhalt fix machen, dann können wir über solche Sachen reden.“ Es wird nicht beim Reden bleiben, Leistner wird noch ein Jahr für Hertha spielen. Wetten, dass … ■