Erst Fehler, dann cool

Hertha BSC: Starke Worte! Das sagt Torwart Tjark Ernst zu seinem Patzer

So reagierte Tjark Ernst nach seinem Fehler beim Gegentor zum 0:1 gegen Darmstadt.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas junger Torwart Tjark Eernst zeigte starke Paraden, aber er machte den Fehler zum 0:1 gegen Darmstadt.
Herthas junger Torwart Tjark Eernst zeigte starke Paraden, aber er machte den Fehler zum 0:1 gegen Darmstadt.City-Press

Der junge Torwart steht seinen Mann. Fehler gemacht, weitergemacht und dann sich nach dem Abpfiff selbstkritisch zu seinem Bock geäußert. Herthas Keeper Tjark Ernst (22) patzte ein einziges Mal beim 1:1 gegen Darmstadt, weil er einen 22-Meter-Schuss nicht festhielt. Der Abpraller führte zum 0:1, weil Isac Lidberg in der 48. Minute abstaubte. Ernst nahm das Ding ohne Diskussion auf sein Kappe. Starke Reaktion!

Ernst erklärte die Szene: „Der Schuss war ein klein bisschen verdeckt, hatte eine gewisse Entfernung. Nichtsdestotrotz habe ich den Anspruch den besser zu klären, wenn nicht sogar, den Ball  festzuhalten.“

Ehrliche Worte über seinen einzigen, aber fatalen, Fehler in diesem Spiel. Doch davon ließ sich der junge Kerl nicht unterkriegen. Er spielte cool weiter und hatte danach noch Glanzparaden.

Ernst streifte seinen Bock einfach ab: „Es ist noch genug Zeit, du musst direkt wieder im Spiel sein. Das ist das Mindeste, was ich dann machen kann. Das ist dann auch meine Aufgabe.“

Auch Kapitän Toni Leistner spricht ihm Mut zu und vertraut der Charakterstärke des Torwarts: „Das Tor war vermeidbar. Aber das wirft Tjark jetzt nicht um. Ich glaube, dass er den normalerweise zur Seite abprallen lässt oder festhält. Das nimmt ihm keiner übel. Der Junge wird das schnell abhaken.“

Leitl schützt Torwart Ernst: „Tjark ist mental stabil“

Für Trainer Stefan Leitl war es ein Malheur und er stellt sich schützend vor Ernst: „Fehler passieren, darüber muss man nicht groß reden. Ich glaube Tjark kann den Ball halten, aber mir geht es grundsätzlich um seine Reaktion, dass er mental stabil ist. Und die Reaktion der Mannschaft, wie wir da dann rausgekommen sind und uns den Punkt erarbeitet haben. Es gibt keinerlei Vorwurf von mir.“

Eine Torwartdiskussion, wie noch beim Rückrundenstart, wird es nicht geben. Unter Cristian Fiel stand Ersatzmann Marius Gersbeck für vier Spiele im Tor. Leitl machte Ernst sofort wieder zur Nummer 1.

Für Tjark Ernst war die Ersatzbank nur eine vorübergehende Episode. „Man muss lernen, damit umzugehen. Wenn man damit richtig umgeht, macht es einen stärker“, sagt er und ist trotzdem sehr selbstkritisch: „Mein Anspruch ist es Konstanz reinzubringen und mehr Big Saves zu haben und dafür weniger Unsicherheiten. Diese Sache will ich schnell abstellen.“■