Ex-Herthaner Niko Kovac (53) zeigt es der Bundesliga, was er als Trainer draufhat. Auf Platz 11 übernahm er den Topklub Borussia Dortmund im Februar, drei Monate später ist er der Gigant beim BVB. Mit einem 3:0 (1:0) gewinnt Dortmund gegen Holstein Kiel und schafft am letzten Spieltag doch noch Champions-League-Platz 4, weil Konkurrent SC Freiburg 1:3 gegen Eintracht Frankfurt verlor. Grenzenloser Jubel im Dortmunder Stadion und nur Lobeshymnen auf Kovac.
Die Szenen nach dem Abpfiff sagen alles. Hans-Joachim Watzke schlug Lars Ricken mit einem breiten Grinsen erleichtert auf die Schulter, dann erklang die Champions-League-Hymne. Niko Kovac herzte danach jeden seiner Spieler, dabei gebührte dem Trainer der größte Dank. „Ich bin total erleichtert, auch wenn es nur das Mindestziel ist“, sagte Sport-Geschäftsführer Ricken bei Sky und adelte Kovac: „Was Niko geleistet hat, ist eine der größten Trainerleistungen des BVB.“
Serhou Guirassy per Foulelfmeter (3.), Marcel Sabitzer (47.) und Felix Nmecha (73.) sorgten für den siebten Sieg aus den vergangenen acht Spielen, die frühe Rote Karte gegen Kiels Abwehrchef Carl Johansson (9.) spielte dem BVB zusätzlich in die Karten.
Als Kovac Anfang Februar nach dem 20. Spieltag den Job übernahm, stand Dortmund ganz mies da. Platz 11, mit nur 29 Punkten. Der ehrgeizige Coach hat den Auftrag die Königsklasse noch in den restlichen 14 Spielen zu erreichen. Er startete ganz mies in den ersten sechs Spielen: Fünf Pleiten, nur ein 6:0 gegen den 1. FC Union. Erst ab dem 27. Spieltag zündete der Kovac-Effekt. Der BVB kletterte von Spieltag zu Spieltag mit sieben Siegen und einem Unentschieden nach oben. Es ist die Auferstehung des BVB, aber auch die von Niko Kovac.
Kovac ist nach schlimmen Jahren bei Bayern und Wolfsburg wieder da

Bei Eintracht Frankfurt ging sein Stern als Bundesliga-Coach von 2016 bis 2018 auf. Pokalsieger im 3:1 Finale gegen den FC Bayern. Der Rekordmeister war dann sein nächster Arbeitgeber. Doch da begann schon der Karriereknick. Nach nur 18 Monaten wurde er in München gefeuert. Er ging erst zum AS Monaco und kehrte dann ins deutsche Oberhaus zurück und wurde 2022 Trainer des VfL Wolfsburg, doch auch der Klub aus der VW-Stadt schmiss ihn im März 2024 raus.