In der beliebten Quizshow „Wer wird Millionär?“ können die Zuschauerinnen und Zuschauer richtig was lernen – unter anderem dann, wenn es um wilde Ausdrücke von Behördenmitarbeitern oder Juristen geht. Denn die deutsche Sprache hat schon allerlei Besonderheiten zu bieten. Eine solche Aufgabe gibt’s auch in der neuesten Folge von „Wer wird Millionär?“ am Montag (24. März 2025) um 20.15 Uhr bei RTL: Günther Jauch will von einer Kandidatin wissen, was genau eine zusammengesetzte Urkunde ist. Hätten Sie es gewusst Wir erklären Ihnen den schrägen Begriff … wir versuchen es zumindest.
Zusammengesetzte Urkunde bei „Wer wird Millionär?“: DAS steckt hinter dem Begriff
Dr. Christine Weiß ist es, die sich der durchaus speziellen Frage stellen darf. Sie ist so weit gekommen wie lange kein Kandidat bei „Wer wird Millionär?“ – und das bekommt sie auch beim Schwierigkeitsgrad der Aufgabe zu spüren. Denn: Tatsächlich handelt es sich um eine Frage für 500.000 Euro. Wer im Studio von „Wer wird Millionär?“ eine halbe Million abstauben will, muss sich warm anziehen – und sollte beispielsweise wissen, was eine zusammengesetzte Urkunde ist. Genau um diesen Begriff geht es in der Frage für 500.000 Euro.
Günther Jauch will von Dr. Christine Weiß wissen: Wobei handelt es sich für Juristen um ein typisches Beispiel für eine zusammengesetzte Urkunde? Die möglichen Antworten: A) Bedienungsanleitung eines PC, B) Postkarte mit Urlaubsgrüßen, C) Preisschild an einer Hose und D) Stempel in Schulbüchern. „So, jetzt überlegen wir mal“, legt die Kandidatin los. „Postkarten sind schon Urkunden, habe ich mal gehört. Aber zusammengesetzt? Die Grüße darauf?“ Bei der Bedienungsanleitung eines PCs hat sie keine Vermutung, was diese mit einer Urkunde zu tun haben könnte. Dr. Christine Weiß tendiert zur Postkarte, entscheidet sich dann, den 50:50-Joker zu setzen.
Was ist eine zusammengesetzte Urkunde? Hier ist die Antwort für „Wer wird Millionär?“
Zwei falsche Antworten fallen weg, das Preisschild an der Hose und die Stempel in den Schulbüchern bleiben stehen. „Ich bin blank – und ich habe ein ganzes Semester Jura studiert“, sagt Moderator Günther Jauch. Auch er weiß nicht, was eine zusammengesetzte Urkunde ist. Auch Kandidatin Dr. Christine Weiß hilft die Auswahl nicht wirklich weiter. Als trifft sie die einzig richtige Entscheidung: Sie beendet ihre Spielrunde bei „Wer wird Millionär?“, geht mit immerhin 125.000 Euro heim. Ein stattliches Sümmchen! Mit dem Geld in der Hinterhand dürften ihr die Preisschilder mancher Hosen in der Zukunft egal sein.

Beispiele für eine zusammengesetzte Urkunde: Preisschilder und Kfz-Kennzeichen
Denn genau das Preisschild an der Hose ist bei der Frage nach der zusammengesetzten Urkunde bei „Wer wird Millionär?“ gesucht: Es ist für Juristen ein gängiges Beispiel dafür. Aber: Was ist eine zusammengesetzte Urkunde? Von einer zusammengesetzten Urkunde spricht man, wenn eine Gedankenerklärung (in dem Fall: der Preis) räumlich fest mit einem Bezugsobjekt (in dem Fall: die Hose) verbunden wird. Beides wird zu einer Einheit. Weitere Beispiele für eine zusammengesetzte Urkunde sind beispielsweise das Auto und sein zugehöriges Kennzeichen oder der Personalausweis mit dem zugehörigen Passfoto.
In der Juristerei kann das wichtig werden – denn man kann eine zusammengesetzte Urkunde fälschen. Am Beispiel der Hose heißt das: Wer das Preisschild der Hose austauscht, begeht eine Urkundenfälschung. Ist ein Hemd in einer Plastikverpackung verpackt und das Hemd in der Hülle wird getauscht, handelt es sich ebenfalls um die Fälschung der zusammengesetzten Urkunde. Im Strafgesetzbuch heißt es dazu: „Wer zur Täuschung im Rechtsverkehr eine unechte Urkunde herstellt, eine echte Urkunde verfälscht oder eine unechte oder verfälschte Urkunde gebraucht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Auch der Versuch der Urkundenfälschung ist übrigens strafbar. ■