Hätten Sie es gewusst?

Spannend! Gibt es auf dem Mond Sonnenaufgang und Sonnenuntergang?

Wie sieht es eigentlich vom Mond aus gesehen aus, wenn die Sonne auf- und untergeht? Wir lüften das Geheimnis, das nur Astronauten kennen.

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Der Mond leuchtet, weil er von der Erde angestrahlt wird. Aber gibt es auf dem Mond eigentlich Sonnenaufgang und Sonnenuntergang?
Der Mond leuchtet, weil er von der Erde angestrahlt wird. Aber gibt es auf dem Mond eigentlich Sonnenaufgang und Sonnenuntergang?Avalon.Red/imago

Jeden Morgen geht bei uns auf der Erde die Sonne auf – und am Abend geht sie wieder unter. Zumindest nehmen wir in unseren Breiten den regelmäßigen Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang wahr. Aber: Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es sich mit dem Sonnenaufgang und dem Sonnenuntergang eigentlich auf dem Mond verhält? Gibt es auf dem Mond Sonnenaufgang und Sonnenuntergang – und läuft beides genau so wie auf der Erde? Wir beantworten die skurrile Frage.

Sonnenaufgang und Sonnenuntergang: Gibt's das auch auf dem Mond?

Der Mond leuchtet, weil er vom Licht der Sonne angestrahlt wird. Das weiß jedes Kind. Aber: Bedeutet das, dass es auf dem Mond auch einen Sonnenaufgang und einen Sonnenuntergang gibt? Ja! Das Phänomen, das wir in unseren Breiten auf der Erde jeden Tag erleben, kann man auch vom Mond aus bestaunen. Allerdings muss man sich dafür dort wesentlich mehr Zeit nehmen. Denn Sonnenaufgang und Sonnenuntergang verlaufen auf dem Mond ganz anders als auf der Erde.

Der Grund: Der Mond dreht sich synchron zur Erde, was bedeutet, dass er für eine vollständige Umdrehung um die eigene Achse genauso lange braucht wie für eine Umrundung der Erde – etwa 27,3 Tage. Dadurch zeigt uns der Mond immer dieselbe Seite. Daraus folgt: Ein kompletter Mondtag – als ein Tag von einem Sonnenaufgang bis zum nächsten – dauert insgesamt 29,5 Tage. Die Sonne geht auf dem Mond also sehr langsam auf und unter. Der eigentliche Mondtag – also die Phase vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang – dauert 14,75 Erdentage, die Mondnacht ist entsprechend genauso lang.

So sehen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf dem Mond aus. Weil es keine Atmosphäre gibt, gibt es auch kein schönes Farbenspiel.
So sehen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf dem Mond aus. Weil es keine Atmosphäre gibt, gibt es auch kein schönes Farbenspiel.Uncredited/NASA/Firefly Aerospace/AP/dpa

So sehen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf dem Mond aus

Das bedeutet: Würde man Sonnenaufgang und Sonnenuntergang vom Mond aus anschauen, würde es sich für uns Menschen vermutlich sehr schräg anfühlen – etwas wie in Zeitlupe. Hinzu kommt: Auf dem Mond gibt es keine Atmosphäre. Das, was wir beim Sonnenaufgang oder beim Sonnenuntergang als farbenprächtig erleben, gibt es dort also nicht. Stattdessen geht die Sonne einfach als heller Lichtpunkt auf oder unter, ohne Dämmerungsphasen. Das bedeutet, dass Astronauten auf dem Mond sehr lange helle und sehr lange dunkle Phasen erleben, je nachdem, wo sie sich befinden. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf dem Mond sind also nicht nur sehr lang, sondern im Vergleich zur Erde auch sehr langweilig.

Wie Sonnenaufgang und Sonnenuntergang vom Mond aus betrachtet aussehen, zeigten erst kürzlich Bilder einer Forschungsmission: Der etwa zwei Meter hohe und drei Meter breite Gefährt „Blue Ghost“ war Anfang März im sogenannten „Mare Crisium“, einer Tiefebene mit einem Durchmesser von etwa 500 Kilometern, auf dem Mond gelandet. Zwei Wochen lang untersucht er den Mond mit zehn wissenschaftlichen Instrumenten – bis zu dem Zeitpunkt, als in der Landezone die Mondnacht anbrach. Am vergangenen Dienstag endete die Mission der Maschine endgültig, weil die Akkus leer waren. Nun sollen die rund 119 Gigabyte an Daten ausgewertet werden, die „Blue Ghost“ zur Erde geschickt hat. ■