Verschwörung gegen ihn?

Til Schweiger: „Der Spiegel-Artikel sollte meine Karriere beenden“

Til Schweiger ist ein Jahr nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn der Meinung, der Spiegel-Artikel sollte seine Karriere zerstören.

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Til Schweiger glaubt, seine Karriere sollte absichtlich zerstört werden.
Til Schweiger glaubt, seine Karriere sollte absichtlich zerstört werden.Reiner Zensen/Imago

Til Schweiger (60) glaubt offenbar an eine Verschwörung gegen ihn. In einem Interview mit „Die Zeit“ lästert der Schauspieler und Regisseur nicht nur über seine TV-Kollegen Jan Böhmermann (43) und Oliver Pocher (46), er geht auch erneut auf den Spiegel-Artikel von vor einem Jahr ein, in dem ihm Set-Mitarbeiter problematischen Alkoholkonsum, Machtmissbrauch und aggressives Verhalten beim Dreh vorwarfen. 

Til Schweiger redet sich raus

Bereits in Matze Hielschers (44) Podcast „Hotel Matze“ redete sich Til Schweiger um Kopf und Kragen. Zu der Ohrfeige gegen einen Mitarbeiter sei es wegen einer „Verkettung von unglücklichen Zufällen“ gekommen. Vieles sei bei Til Schweiger nur Spaß gewesen, auch die Tatsache, dass er von Mitarbeitern als „Imperator“ bezeichnet wurde. Die Vorwürfe in dem Spiegel-Artikel seien zumindest zum Teil falsch gewesen. „Es kam auch raus, dass es kein Klima der Angst war und dass die überwiegende Mehrheit den Dreh als toll empfand“, sagte er.

Auch im Zeit-Interview wird deutlich, dass Til Schweiger eher den anderen die Schuld an dem Enthüllungsartikel gibt, allen voran der Presse. „Schließlich glaube ich, der Artikel, ein sogenanntes hit piece, ist mit der vollen Absicht geschrieben worden, meine Karriere für immer zu beenden. Ich habe erstmals etwas von den Vorwürfen gegen mich erfahren, als mir von der Süddeutschen Zeitung knapp hundert sogenannte Konfrontationsfragen geschickt wurden, gespickt mit Un- und ein paar Teilwahrheiten. Ich hätte bis morgen Abend Zeit, Stellung zu nehmen zu den Vorwürfen, hieß es. Es war wirklich widerlich.“ Die Süddeutsche Zeitung hat schließlich nicht über die Vorwürfe berichtet, sondern der Spiegel.

Claudia Roth sprach sich ganz klar gegen Til Schweiger aus.
Claudia Roth sprach sich ganz klar gegen Til Schweiger aus.Metodi Popow/Imago

Was Til Schweiger Claudia Roth vorwirft

Schweiger kritisiert auch Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth (68), die ihn wie seine Filmkollegen Matthias Schweighöfer (43), Fahri Yardim (43) und Tim Wilde (58) fallen ließ. „Die Zeiten patriarchalischer Macker, die ihre Machtposition in übelster Form ausnutzen, sollten wirklich vorbei sein“, sagte Claudia Roth wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe.

„Ich habe sie vielleicht nicht immer ernst genommen, aber ich fand die Roth nett. Beim Empfang von Angela Merkel, beim Bundesfilmpreis oder beim Bambi, immer wenn sie sah, dass ich fotografiert werde, stand sie sofort neben mir, umarmte mich und sagte: ‚Til, Til, Til.‘ Und dieselbe Person äußert sich derart, ohne mal anzurufen und zu fragen: ‚Til, was ist denn an den Vorwürfen dran?‘ Stattdessen stellt sie sich hin und sagt, Filmfirmen wie Constantin oder Menschen wie Schweiger dürften nicht mehr gefördert werden. Ich bin ehrlich gesagt auch ein bisschen verzweifelt. Das habe ich noch nie eingestanden, weil ich dem Spiegel den Triumph nicht gönnen wollte.“

Was aktuell klar wird: Til Schweiger versucht gerade, durch Interviews sein Image mit Erklärungen wieder herzustellen, macht es mit einigen Aussagen aber nur noch schlimmer. ■