Tatort Wien

„Tatort“-Kommissare rappen jetzt wie der Teufel

Wenn die Bullen rappen, wird’s gefährlich. Nach fast vier Monaten ohne „Tatort“ machten Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser die Spannung perfekt.

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Nach dem Tod des Rappers „Ted Candy“ (2. v.l.) müssen Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) und Adele Neuhauser (Bibi Fellner) tief in die Rap-Welt eintauchen.
Nach dem Tod des Rappers „Ted Candy“ (2. v.l.) müssen Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) und Adele Neuhauser (Bibi Fellner) tief in die Rap-Welt eintauchen.ARD

Endlich ist die Pause vorbei! Nach fast vier Monaten ohne „Tatort“ (u. a. wegen der EM und Olympia) bringt Deutschlands beliebteste Krimireihe endlich wieder frische Spannung in die Wohnzimmer – und diesmal sogar mit ordentlich Beats.

Zum Start der neuen Saison (14 neue Fälle bis zum Jahresende) schickte die ARD ihre Grimme-Preis-gekrönten Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, 64) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser, 65) in ihre 34. gemeinsame Mission. Tatort: Wien. Und diesmal ging es um nichts weniger als die knallharte Welt des Gangsta-Rap.

Der Fall? Der Wiener Rapper Ted Candy (im echten Leben Rapper YUGO alias Aleksandar Simonovski) will das Label wechseln – doch statt Karriere macht er den Abgang. Tot aufgefunden! Jetzt müssen Eisner und Fellner tief in die Rap-Szene eintauchen. Was sie dort finden? Beef, weite Hosen, dicke Goldketten und jede Menge Rap-Battles. Ja, auch in Wien geht's heftig zur Sache.

Für den „Tatort“ mussten Krassnitzer und Neuhauser immer einen Song hören

Für den Dreh mussten Krassnitzer und Neuhauser immer und immer wieder den Song „Deine Mutter“ hören. Der Ohrwurm des Falls klingt noch nach dem Abspann nach: „Du hast mir gar nichts beigebracht, ich hab alles allein geschafft.“ Ob die beiden Ermittler jetzt einen auf „Swinging Cops“ wie einst Manfred Krug und Charles Brauer machen?

Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) und Adele Neuhauser (Bibi Fellner) ermitteln wieder.
Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) und Adele Neuhauser (Bibi Fellner) ermitteln wieder.ORF

Krassnitzer gibt in der „Bild“-Zeitung Entwarnung: „Ich bin auf diesem Feld nicht sonderlich begabt. Dass wir Kommissare rappen, hat die Geschichte von uns verlangt. Anders als die früheren Hamburger Kollegen haben wir nicht vor, die Musik auf CD zu pressen …“ Auch Kollegin Neuhauser, die in einer Traumsequenz selbst zur Rapperin mutiert, erklärt, dass sie keine Ambitionen in diese Richtung habe. Privat stehe sie lieber mit ihrem Sohn Julian Pajzs und dessen Band „Edi Nulz“ auf der Bühne, wo sie sich an Jazz und progressivem Rock ausprobiert.

Doch was macht Neuhauser sonst noch in der Musik? „Ich lese vor, im Zusammenspiel mit der Musik.“ Und Krassnitzer? Der hat schon alles gehört – von Bob Dylan über Hannes Wader bis hin zu Punkrock. Doch auch Eminem hat es ihm angetan.

Klingt nach einem musikalischen „Tatort“, der nicht nur in den Köpfen, sondern auch in den Ohren bleibt. Ob Eisner und Fellner wirklich die neuen Rap-Stars sind? Seit Sonntagabend wissen wir: Sie haben es zumindest versucht. ■