Rentner wurden an der Wohnungstür brutal überwältigt, dann gefesselt, geknebelt. Eine Frau (67) starb in Sachsen-Anhalt, ein 82-Jähriger in Berlin. Nun fiel ein Urteil – unter lautstarkem Geschrei.
Lebenslang für Valentino K. (39) und Manuel F. (25) – K. unter anderem wegen Mordes in zwei Fällen, F. wegen eines Raubmordes. David S. (24) bekam zwölfeinhalb Jahre – schuldig des Raubes mit Todesfolge. Alexandra K. (37) – siebenfache Mutter und Ehefrau von K. – erhielt sechseinhalb Jahre Knast wegen schweren Raubes. Marko R. (34) kam mit vier Jahren davon.
Auf den Zuhörerbänken krakelten Angehörige der Verurteilten. Sie brüllten, zeterten. Mehrere von ihnen mussten den Saal verlassen – Justizwachtmeister an ihrer Seite. Auch Alexandra K. hysterisch. Sie brüllte, heulte, schlug gegen die Scheibe vor der Anklagebank.
Fünf eiskalte Überfälle. Richter Mark Sautter: „Die Taten sind nur als niederträchtig zu bezeichnen. Sie haben sich an Schwache und Hilflose vergriffen.“ Die Masche: „Täter klingelten unter einem Vorwand, dann wurden die Opfer schlagartig überwältigt.“
Serien-Mörderbande unter lauten Protesten verurteilt
Der Richter: „Es waren hochbetagte Menschen. Bei jedem der Fälle kam es zu überschießender Gewaltanwendung gegen nahezu wehrlose Opfer.“ Die Täter suchten Geld und Schmuck. Die Gefesselten wurden in einem hilflosen Zustand zurückgelassen.
Die Serie begann am 1. Juli 2022: Ein Rentner-Paar, 81 und 87, wurde in einer Wohnanlage im Märkischen Viertel überwältigt. Die Täter hatten zuvor nett nach einem Hund gefragt und dann angegriffen, als sich die Tür öffnete.
Am 25. Juli erneut ein Raubüberfall im Märkischen Viertel – betroffen ein 82-Jähriger, ein Nachbar von K. Er konnte sich nach der Flucht der Räuber glücklicherweise selbst von den Fesseln befreien.
Die Serie der Mörderbande begann am 1. Juli 2022
Am 18. August sollen alle fünf Angeklagten bei Ilona S. (67) in Annaburg in Sachsen-Anhalt aufgetaucht sein. Eine Witwe mit einer kleinen Rente. Erst ein Vorwand – sie würden eine Straße suchen. Dann sei die Frau gefesselt, geknebelt, minutenlang gedrosselt worden. Sie starb noch am Tatort.
Kurz darauf wieder ein Raubzug im Märkischen Viertel. Drei der Angeklagten laut Urteil beteiligt. Rentner Heinz S. (82) wurde überwältigt. Der Richter: „Sein gesamter Kopf wurde straff mit Klebebank umwickelt.“ Er erstickte qualvoll. Für 600 Euro.
Der Richter: „Valentino K. war der Chef der Gruppe.“ In seinem Fall stellte das Gericht auch eine besondere Schwere der Schuld fest. Eine lebenslange Strafe kann dann nicht nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. ■