„Zeiten sind anders“

Schauspieler Nikolai Kinski: DARUM holt er sich jetzt den deutschen Pass!

Dort, wo man wohnt, sollte man auch wählen können, findet Nikolai Kinski. Im Kino ist der Schauspieler jetzt in einem Skandalfilm zu sehen.

Author - Karim Mahmoud
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Der Schauspieler Nikolai KInski.
Der Schauspieler Nikolai KInski.Sven Simon/imago

Es war ein Moment, der viele überraschte: Der Schauspieler Nikolai Kinski verkündete am Montag in der ARD-Sendung „brisant“, dass er sich nach all den Jahren nun einen deutschen Pass holen will. Kinski, der vor 27 Jahren nach Deutschland kam, erklärte in einem offenen Gespräch mit Moderatorin Kamilla Senjo, warum er diesen Entschluss gefasst hat.

Europa sei für ihn eins gewesen, verriet der Sohn der Schauspiellegende Klaus Kinski (1926 - 1991). Doch die Welt hat sich verändert. Nun „sind die Zeiten anders“, so der 47-Jährige nachdenklich. Ein Punkt, der ihm besonders wichtig sei: „Dass man dort, wo man wohnt, auch wählen kann.“ Mit klaren Worten erklärte der Schauspieler: Deshalb habe er sich entschieden, „einen deutschen Pass zu holen“.

Kinski – ein Kosmopolit mit neuem Fokus

Nikolai Kinski, der in Paris geboren wurde, kennt die Welt wie seine Westentasche. „Ich bin in vielen Kulturen und Ländern aufgewachsen. Das hatte ich mir auch so vorgestellt“, erzählte er in der Livesendung und ließ durchblicken, wie prägend diese Erfahrungen für ihn waren. Doch bislang schien es für ihn nie notwendig, einen deutschen Pass zu beantragen.

Szene aus dem Film „Traumnovelle“ mit Nora Islei und Nikolai Kinski.
Szene aus dem Film „Traumnovelle“ mit Nora Islei und Nikolai Kinski.Warnuts Entertainment

Der Grund: Als Doppelbürger mit französischer und amerikanischer Staatsbürgerschaft hatte er in Deutschland keinerlei Einschränkungen. Er durfte „in Deutschland leben und arbeiten“, betonte Kinski, deshalb gab es für ihn keinen Anlass, etwas zu ändern. Aber die Dinge haben sich geändert. Mit Blick auf die Zukunft – und möglicherweise auch die politische Mitbestimmung – will er nun diesen Schritt gehen.

Schauspieler Kinski mit starker Leinwandpräsenz

Beruflich läuft es für Kinski hervorragend. Gerade begeistert er Kritiker in der Neuverfilmung von Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ (Regie: Florian Frerichs). An der Seite von Laurine Price, Detlev Buck und Bruno Eyron zeigt er wieder sein schauspielerisches Können. Der Film, der mit einer Mischung aus Spannung, Drama und psychologischer Tiefe überzeugt, könnte ein voller Erfolg werden – nicht zuletzt dank Kinskis intensiver Darstellung.

Mit der Entscheidung, sich nun stärker an Deutschland zu binden, schlägt der Schauspieler ein neues Kapitel auf. Spannend wird es bei der Frage, wie sich diese Veränderung auf sein Leben und vielleicht auch auf seine künstlerische Laufbahn auswirken wird.

Nikolai Kinski, der Weltbürger mit Wurzeln in den unterschiedlichsten Ländern, ist bereit, Deutschland endgültig zu seiner Heimat zu machen – und das nicht nur auf dem Papier. Ein schöner Move. ■