Kida Khodr Ramadan ist raus aus dem Knast, und er rechnet mit Deutschland ab. Als Clanchef Toni Hamady wurde der 48-jährige Schauspieler, Regisseur und Autor mit der Serie „4 Blocks“ zum Star. Dann schnappte er offensichtlich über. Die Polizei erwischte den Berliner 30-mal beim Fahren ohne Führerschein. Der sechsfache Vater wurde verurteilt und wanderte ins Gefängnis. Dort lief es für ihn allerdings recht human ab, sagt er auch selbst.
Seit dem 6. August 2024 hatte sich Ramadan im offenen Vollzug befunden – und durfte tagsüber raus, sogar bis in den späten Abend hinein. Anfang August, genau ein Jahr später, kam Ramadan wieder frei. Seitdem hadert er mit Deutschland und plant schon seinen Abschied.
„Dass ich keine weiße Weste habe und ein frecher Junge aus Kreuzberg bin, der auch seine Fehler macht, weiß ich selbst“, sagt Ramadan im Interview mit dem Tagesspiegel. „Aber dass man einen Menschen mit Buchstaben so dermaßen abstempeln kann und versucht, ihn so in die Tonne zu treten, fand ich manchmal gemein.“
Er meint vor allem die Berichterstattung in der Presse über ihn, nachdem er beim Fahren ohne Führerschein erwischt worden war. „Mich hat genervt, dass man die Geschichte nicht richtig auserzählt. Als ich meine ganzen Preise gewonnen habe, hieß es: der deutsche Schauspieler Kida Ramadan. Als ich ins Gefängnis kam, war ich der libanesische.“
Inzwischen denkt Ramadan offen über einen Weggang aus Berlin nach: „Ich bereite mich darauf vor, Deutschland in ein bis zwei Jahren zu verlassen und ins Ausland zu ziehen“, sagte der Ex-Knacki zum Tagesspiegel. „Ich werde meine kleine Tochter ein- oder zweimal im Monat besuchen und international ein bisschen den Wasserhahn aufdrehen. Der letzte Ort, der schön war, war Nizza. Ich hätte aber auch kein Problem damit, in einer Hütte im Wald zu leben.“

Er könne keine Menschen mehr um sich haben und wolle gerade ein bisschen allein sein. Berlin sei nicht mehr seine Lieblingsstadt, er brauche Wasser und Sonne.
Kida Ramadan macht erst mal seinen Führerschein
Dabei war der offene Vollzug voll okay für ihn. Er konnte schreiben, er konnte weiter im Filmbusiness arbeiten, erzählt Ramadan: „Ich hatte mehr Drehtage im Knast als deutsche Künstler draußen. Nur so nebenbei.“

Freunde und Kollegen traf er abends auf Veranstaltungen. Der KURIER sah ihn beispielsweise auf der Medienboard-Party zur Berlinale, wo er mit seiner Kollegin Lilith Stangenberg ausgelassen plauderte.
Außerdem hat der Schauspieler im Knast mit Fahrstunden angefangen. Den Führerschein will er nun endlich machen. Auch wenn er das ein bisschen komisch findet. Ramadan: „Ich kann ja gut Auto fahren.“