Böser Ärger für Jeremy Fragrance (34): Der Parfüm-Unternehmer und Reality-TV-Darsteller posierte mit gleich mehreren Personen aus der rechtsextremen Szene für Fotos und scheint deswegen gerade alles zu verlieren.
Ja, heutzutage muss man sich ganz genau überlegen, mit wem man da ein Selfie knipst. Andernfalls können Fotos einem gewaltig schaden, auch wenn man es doch gar nicht so meinte. Das ist jetzt Parfüm-Influencer Jeremy Fragrance passiert.
Jeremy Fragrance posiert mit Rechtsradikalen
Der ehemalige „Promi Big Brother“-Kandidat war zu Gast bei einer Gala des New York Young Republican Club. Er kam der Bitte von Gerald Grosz nach, mit ihm ein Foto zu machen – ohne richtig zu wissen, dass es sich bei Grosz um einen rechtspopulistischen Politiker aus Österreich handelt. Zumindest behauptet Fragrance das jetzt gegenüber dem Magazin Business Insider. Er habe nicht gewusst, „wofür er (Grosz) steht“, und er mache grundsätzlich Fotos mit Menschen, die ihm sympathisch sind.
Auch mit David Bendels, dem Herausgeber und Chefredakteur der AfD-nahen Publikation Deutschland-Kurier, und Alexander „Malenki“ Kleine, einem der Köpfe der Identitären Bewegung, ließ sich Fragrance ablichten. Die Identitäre Bewegung wurde vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft.

Werbepartner beenden die Zusammenarbeit
Hat Jeremy Fragrance wirklich nicht gewusst, mit welchen Leute er da Fotos machte? Unwahrscheinlich, schließlich hält er auf den Bildern Aufkleber und Schilder mit Aufschriften der Newsplattformen von Alexander Kleine und David Bendels in die Kamera.
Jeremy Fragrance reagierte auf die Kritik jetzt mit einem Foto auf Instagram, auf dem er ein Schild mit der Aufschrift „CDU“ in die Kamera hält. Außerdem gab er ein Videostatement ab: „Für was stehe ich? Ich stehe für Jesus Christus, am ehesten noch für die CDU, weil es die Christlich Demokratische Union ist. Ich habe in keinster Weise irgendwas mit rechtsradikalem Kram zu tun, null, meine beiden Eltern sind aus Polen, und ich möchte damit in keinster Weise was zu tun haben. Wenn Leute mit mir Selfies machen wollen, dann mache ich das gerne. Und ich checke auch nicht, wer wer ist im Nachhinein.“
Trotz dieser Klarstellung haben die Fotos nun Konsequenzen für Fragrance. Sky beendete die Zusammenarbeit und sperrte die bereits veröffentlichten Episoden der Reality-Doku „Jeremy Fragrance – Power, Baby“. „Wir distanzieren uns klar von jeglichen rechtsextremen Inhalten oder Äußerungen“, teilte ein Sky-Sprecher dem Spiegel mit.
Der Heel-Verlag, der sein Buch „Power, Baby!“ verlegt hat, beendet ebenfalls die Zusammenarbeit mit Jeremy Fragrance. Eine Sprecherin erklärte, dass der Verlag „sich in keinster Weise mit rechtsextremem Gedankengut identifiziert und wir mit Entsetzen zur Kenntnis genommen haben, dass Jeremy Fragrance mit diesen Rechtsextremen sympathisiert. Dass er solche Tendenzen hat, war uns bis zum heutigen Tage auch nicht bekannt.“
Aldi Nord, für deren Backwaren er in einem Werbespot aufgetreten war, distanzierte sich bereits vor einigen Monaten von Fragrance aufgrund seiner sexistischen und vulgären Aussagen beim OMR-Festival in Hamburg. ■