Am Mittwoch verwandelte sich die Grunewaldkirche in Berlin in einen Ort des Abschieds: Rund 70 Trauergäste nahmen Abschied von Jack White (†85), dem Hit-Produzenten, der mit Songs wie „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ und „Schöne Maid“ deutsche Musikgeschichte schrieb. Doch die bewegende Zeremonie war nicht frei von Skandalen und gebrochenen Versprechen.
Bewegende Trauerfeier für Jack White
Die Trauerfeier dauerte fast zwei Stunden und war geprägt von Musik und bewegenden Worten, wie die Bild-Zeitung berichtet. Auf Staffeleien standen große Porträts des Verstorbenen, davor die von weißen Rosen umhüllte Urne. In der ersten Reihe: seine fünf erwachsenen Kinder Frank (60), Pia (64), Antonia (43), Gloria (24) und Ella (22) aus früheren Beziehungen – viele von ihnen unter Tränen. Mit ihnen trauerte Janine White, die dritte Ex-Frau des Produzenten. Doch seine Witwe Rafaella Nussbaum (40) und die beiden gemeinsamen kleinen Kinder Maximilian (6) und Angelina (2) fehlten. Waren sie ausgeschlossen worden? Ein Familiendrama, das für Gesprächsstoff sorgt.
Pfarrerin Waltraud Friedewald eröffnete die Zeremonie mit einem Satz, der unter die Haut ging: „Das Leben wurde ihm zu schwer auf dieser Erde. Und er sagte zu Gott: ‚Ich komme zu dir‘. Und Gott sagte: ‚Komm.‘“ Es folgten Gebete und musikalische Beiträge, die die Kirche in eine Atmosphäre aus Trauer und Hoffnung tauchten. Sängerin Katharine Mehrling berührte die Gäste mit „Straßen von Berlin“ und dem Klassiker „Over the rainbow“.

Jack Whites letzter Wunsch blieb unerfüllt
Besonders tragisch: Jack White hatte sich eine Beisetzung in seiner Geburtsstadt Köln gewünscht, im Familiengrab neben seiner Mutter und Schwester. Sein bester Freund Heini Schnitzler enthüllte unter Tränen: „Jack hat mir noch vor sechs Wochen das Versprechen abgenommen, dass ich seine Urne nach Köln bringe. Jetzt stehe ich hier und darf sie nicht mitnehmen.“ Stattdessen findet Jack White seine letzte Ruhe in einem Urnengrab auf dem Friedhof in Wilmersdorf – eine Entscheidung, die seine Witwe getroffen haben soll. Doch ausgerechnet sie war bei der Beerdigung nicht anwesend.
Organisiert wurde die Trauerfeier von seinem ältesten Sohn Frank Nußbaum, zu dem er bis zuletzt keinen Kontakt hatte. Frank Nußbaum fand in seiner Rede ehrliche Worte: „Ich empfinde keine Trauer im klassischen Sinne. Ich empfinde eher Verwunderung über den Schlamassel, mit dem wir erwachsenen Kinder und Janine uns nun wieder konfrontiert sehen. Ich empfinde auch Mitgefühl für dich als einen Mann, der am Ende keine Kraft mehr hatte, weiterzugehen, und seiner inneren Verzweiflung erlag. Jack, ich wünsche dir Frieden und dass du an dem Ort, an dem du jetzt bist, findest, was dir hier offensichtlich gefehlt hat: loyale Liebe, Nähe, Vertrauen und die Fähigkeit, vor allem die Liebe anzunehmen.“





