Blümchen im Interview

Jasmin Wagner: „Wenn man mit so einer großen Krankheit zu tun hat ...“

Ihr großes Abschiedskonzert musste Jasmin Wagner (Blümchen) aus Sorge um ihre Mutter absagen. Jetzt spricht sie darüber.

Author - Julia Nothacker
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Jasmin Wagner alias Blümchen sorgt sich um ihre Mutter.
Jasmin Wagner alias Blümchen sorgt sich um ihre Mutter.IMAGO/Chris Emil Janssen

Es sollte der krönende Abschluss einer 30-jährigen Karriere werden: ein letztes, großes Abschiedskonzert in Hamburg. Doch statt Beats und Jubel gab es bei Jasmin Wagner (45) alias Blümchen Tränen und Verzweiflung.

Blümchens letzter Bühnenauftritt in Mannheim

Die Sängerin musste ihren großen Abschied absagen – aus einem Grund, der alles andere in den Schatten stellt: Ihre Mutter war schwer erkrankt. „Ich muss mich um sie kümmern, will mich um sie kümmern“, sagte die Hamburgerin im August in einem Instagram-Post unter Tränen. Heute, drei Monate später, spricht Jasmin Wagner über den aktuellen Zustand ihrer Mutter und verrät, wann und wie ihr letztes Konzert stattfindet.

„Mein offiziell letzter Auftritt ist an diesem Samstag in Mannheim. Ich bin schon ganz aufgeregt. Es kommen ganz viele Freunde, wir haben quasi den ganzen Zug ausgebucht, weil alle dabei sein wollen, das ist sehr schön. Wir machen ein paar Sachen anders als sonst, es soll ja auch ein bisschen knallen zum Schluss“, verrät Blümchen dem Berliner KURIER bei den YouTube-Awards.

Jasmin Wagner bei den YouTube-Awards 2025.
Jasmin Wagner bei den YouTube-Awards 2025.IMAGO/Gartner

Für Jasmin Wagner auch ein Abschied aus der Öffentlichkeit?

Jasmin Wagner, die in den 90ern als „Blümchen“ Millionen Herzen eroberte, hat gemischte Gefühle anlässlich ihres Abschiedes. „Die meisten Menschen, denen ich begegne, sagen: ‚Ach, ja, ich hab auch schon fünfmal aufgehört und bin zurückgekommen.‘ Aber im Moment fühlt es sich wie ein Abschied für immer an. Natürlich weiß ich nicht, was in zehn Jahren ist.  Aber es ist ein selbst gewählter Abschied, deswegen bin ich nicht traurig. Ich glaube, dass mich die Gefühle in dem Moment überrollen werden, aber dann falle ich in die Arme meiner Freunde und wir feiern ein bisschen. Meine Musik verschwindet ja Gott sein Dank nicht, sie wird weiter gehört. Ob ich weiter mitmische oder nicht, Blümchens Musik wieder überall zu hören sein.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Jasmin Wagner ihre Karriere als Blümchen an den Nagel hängt. Anfang der 2000er Jahre verkündete sie schon einmal ihren Abschied und widmete sich anderen Projekten wie der Schauspielerei. 2019 dann das große Comeback von Blümchen.

Jetzt soll aber endgültig Schluss sein. „Beim ersten Mal, als ich aufgehört habe, habe ich gedacht, das wäre auch ein Rückzug aus der Öffentlichkeit. Ich habe gedacht, wenn man keine Musik mehr macht, will man auch nicht mehr bekannt sein. Aber aus Erfahrung weiß ich jetzt, dass sich das nicht mehr verändern wird und das ist auch gut so. Ich bin nach wie vor sichtbar und habe noch gar keinen Plan, wie das sein wird.“

Als Blümchen feiert Jasmin Wagner auch auf der Bühne noch immer große Erfolge.
Als Blümchen feiert Jasmin Wagner auch auf der Bühne noch immer große Erfolge.IMAGO/gbrci

So geht es Jasmin Wagners Mutter mit der schweren Krankheit

Auch privat hat sich viel im Leben von Jasmin Wagner getan. Sie trennte sich von ihrem Mann Frank Sippel, lernte einen neuen Mann kennen und lieben. Vor drei Jahren kam die gemeinsame Tochter zur Welt, im September 2023 heiratete Blümchen zum zweiten Mal. Wie sie sich ihre Zukunft nach dem Abschied vorstellt? „Erstmal lange in den Urlaub fahren. Und überhaupt mehr für die Familie da sein, ich habe ja eine kleine Tochter. Die wird so schnell groß. Ich möchte eigentlich am Herd stehen und ihre Mahlzeiten kochen, ich bin sehr glücklich zu Hause.“

Das private und berufliche Glück wird jedoch von einem Schicksalsschlag überschattet: der Krankheit ihrer Mutter, die Blümchen nicht näher benennen möchte. Die Familie ist trotzdem zuversichtlich: „Meine Mutter ist immer noch sehr krank. Wir haben viel gekämpft und mit tollen Ärzten gearbeitet. Im Moment ist sie auf einem ganz guten Weg. Aber es ist zu früh, um irgendwas zu feiern. Wenn man mit so einer großen Krankheit zu tun hat ... Da freut man sich, wenn man Hoffnung haben kann. Solange man Hoffnung hat, ist alles gut.“