Die neue Action-Komödie „Wolfs“ (läuft ab dem 27. September auf Apple TV+ an) vereint zwei der größten Alpha-Tiere Hollywoods: George Clooney und Brad Pitt. Die beiden Busenkumpel spielen sogenannte Fixer, Problemlöser der New Yorker Unterwelt, die widerwillig zusammenarbeiten müssen. Nach der Welt-Premiere ihres gemeinsamen Streifens in Venedig bewies das Superstar-Duo bei ihrer Pressekonferenz, dass ihre Chemie auch hinter der Kamera stimmt.
Berliner KURIER: Sie haben zuletzt vor 16 Jahren zusammen gedreht. Was muss man Brad Pitt und George Clooney anbieten, damit beide Ja zu einem gemeinsamen Film sagen?
Brad Pitt: In diesem Fall haben wir beide die erste Drehbuchfassung gelesen und gesagt ‚Fantastisch“. Wir wussten auch sofort, wer welche Rolle spielen sollte – ohne dass man uns das vorher gesagt hat. So etwas passiert normalerweise nie, dass dir jemand eine Film-Idee vorlegt und du bist sofort davon begeistert.
George Clooney: In meinem Fall war der Grund, um ehrlich zu sein, kaltes Cash! Sie haben mir einfach genug Kohle geboten.
Brad Pitt: Und du durftest mir vor der Kamera ins Gesicht schlagen!
George Clooney: Ja ok, aber du schlägst mich doch auch!
Brad Pitt: Nein, tu ich nicht!
George Clooney: Ohhhhh, das stimmt ja. Wir haben das zwar gefilmt, diese Szene dann aber am Ende doch noch rausgeschnitten. Stand halt so in meinem Vertrag. Gut, dass ich als Produzent so etwas entscheiden darf (grinst).

Da stellt sich die Frage…
George Clooney: …wie ich es schaffe, auch von nah dran noch so gut auszusehen? (lacht).
…bevorzugen Sie eigentlich die Rolle des Produzenten oder des Schauspielers?
George Clooney: Ich schätze mich glücklich, beides tun zu dürfen. (Schaut zu Pitt) Brad ist ja inzwischen auch schon 74 Jahre alt und er kann von Glück sagen, überhaupt noch Rollen in diesem Alter zu bekommen.
Brad Pitt: Für mich kommt es auf dasselbe raus. Es ist unsere Liebe für gute Geschichten, die uns treibt. Da ist es am Ende egal, ob wir die Story von vor oder hinter der Kamera für die Zuschauer erzählen.
In „Wolfs“ spielen Sie ein sehr ungleiches Paar, zwei echte Rivalen. Worin sind Sie sich im wahren Leben sehr ähnlich, worin liegen bei Ihnen die größten Unterschiede?
George Clooney: Ich bin erst einmal viel jünger als er (worauf Pitt neben ihn laut lacht). Ok, man sieht es mir nicht an. Ehrlich, Brad und ich sind schon sehr lange dabei, wir haben den gleichen Rhythmus beim Schauspielen. Und die Rivalität zwischen uns mussten wir nicht üben (grinst).
Brad Pitt: Es war wirklich sehr easy.
Warum läuft ein Film mit George Clooney und Brad Pitt in den Hauptrollen eigentlich nicht weltweit in den Kinos an?
George Clooney: Das war eigentlich so geplant und wir haben deshalb sogar auf einen Großteil unserer Gage verzichtet. Weshalb dieses Wahnsinns-Gerücht über unsere Gagen (Insider sprachen von 35 Millionen Dollar) völlig daneben lag. Ich muss auch sagen, dass es schlecht für unsere Branche ist, wenn die Leute denken, dass solche Gehälter der Standard sind. Denn dann wird es in Zukunft unmöglich sein, Filme zu finanzieren.

Wenn Sie zurückschauen, haben es junge Schauspieler heute schwerer oder leichter, als Sie es hatten, sich in Hollywood durchzusetzen?
George Clooney: Auf jeden Fall gibt es dank der Streaming-Sender heute viel mehr Arbeit für Schauspieler. Als ich angefangen habe, gab es 40 TV-Shows, heute sind es über 700. Einfach crazy.
Sie sind also ein Freund des Streaming-Zeitalters?
George Clooney: Streaming hat die Filmbranche revolutioniert. Wir brauchen Streaming-Sender wie Apple und Amazon, weil wir so eine größere Chance haben, unsere Projekte weltweit den Zuschauern präsentieren zu können. Natürlich müssen wir noch eine etwas bessere Balance zwischen dem alten Hollywood und der Streaming-Industrie schaffen. Aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.
Brad Pitt: Wir werden natürlich immer große Kino-Premieren romantischer finden, keine Frage. Aber ich stimme George zu, die Streaming-Sender geben uns mehr Chancen, unsere Projekte durchziehen zu können.
Bei Ihnen kann man echt nicht übersehen, wie sehr Sie große Auftritte miteinander genießen!
George Clooney: Wir haben einfach nur wahnsinnig Glück, noch immer in der Branche arbeiten zu dürfen, die wir beide so lieben. Ich bin 63 Jahre alt und darf noch immer so viel Spaß haben. Als ich aufgewachsen bin, habe ich für 3,30 Dollar pro Stunde auf einer Tabakfarm geknechtet. Für mich ist das hier jetzt alles die Sahne auf der Torte! Es ist Fun! ■