„Hat sich völlig gewandelt“

Freunde hatten Zweifel: Rätsel um Daniel Küblböcks Leben als Frau gelöst?

In den Monaten vor seinem Tod wollte Daniel Küblböck als Frau leben. Freunde und Familie äußern Zweifel an dieser Entscheidung.

Author - Julia Nothacker
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Daniel Küblböck wollte zuletzt als Frau leben.
Daniel Küblböck wollte zuletzt als Frau leben.Breuel-Bild/Imago

Wird die Doku „Die Küblböck‑Story – Eure Lana Kaiser“, die ab dem 26. August in der ARD-Mediathek zu sehen ist, endlich Aufschluss über Daniel Küblböcks Gefühlsleben geben und Antworten liefern? Sieben Jahre nach seinem Verschwinden von einem Kreuzfahrtschiff kommen nun Weggefährten des ehemaligen DSDS-Stars zu Wort. Im Fokus steht auch Daniels plötzliche Entscheidung, als Frau unter dem Namen Lana Kaiser leben zu wollen.

Daniel Küblböck wollte zuletzt als Frau leben

Auf Instagram informierte Daniel die Öffentlichkeit kurz vor der Reise mit der „AIDAluna“ im Jahr 2018 über seine Entscheidung: „Ich habe mich endlich dazu entschlossen, mich zur Frau umoperieren zu lassen. Ich nehme Hormone und bin endlich in der Lage, mit Kraft diesen Weg zu gehen. Mein Herz fühlt wie eine Frau, und mein ganzes Leben lebe ich mit dieser Lüge, mich wie ein Mann zu fühlen. Eure Lana Kaiser.“

Unter das Verständnis für seine Entscheidung mischten sich in Daniels Umfeld offenbar auch Sorgen. Freunde und Verwandte waren sich nicht ganz sicher, ob womöglich andere Gründe für Daniels bevorstehende Transition ausschlaggebend waren. „Daniel hat sich in Berlin völlig gewandelt. Er ist immer mehr geschminkt rausgegangen. Das Ganze hat so wenig Vorlauf gehabt. Es war ihm ganz wichtig, nur noch mit Lana angesprochen zu werden“, sagt zum Beispiel Daniels damaliger Freund Manuel Pilz laut der BILD in der ARD-Doku.

Daniels ehemalige Jugendbetreuerin Birgit Rudlof findet hingegen, dass sein Wunsch nach einer Geschlechtsangleichung für sie Sinn ergab: „Daniels Entwicklung, dass er als Frau weiterleben möchte, war realistisch für mich. Mit 17 hat er gar nicht gewusst: Wer bin ich eigentlich?“

Litt Daniel Küblböck an einer Psychose?

Der Wunsch, in Zukunft als Frau leben zu wollen, soll während Daniels Schauspielausbildung in Berlin entstanden sein. Zuletzt wollte Daniel auch nur noch als Lana angesprochen werden. Doch in seiner letzten Sprachnachricht, die er von dem Schiff aus an seinen Ex-Freund sendete, wird deutlich, dass er offenbar selbst mit all dem haderte. „Hallo Manni, ich bin’s, der Daniel, (...) also die Lana eigentlich … ich wollte dir nur sagen, dass, ich möchte gerne von dem Schiff hier runter und ich würd’ gerne nach New York fliegen. Auf dem Schiff klappt irgendwie nichts, wie ich das … ruf mich doch mal bitte zurück … alles klar, mach’s gut. Ciao.“

Daniel soll psychische Probleme gehabt haben, doch womöglich steckte noch mehr dahinter. Als er nach einer Enttäuschung nachts in der Schauspielschule randalierte und Kostüme zerstörte, hatte seine Kommilitonin Friederike Dörr einen Verdacht: „Ich habe gedacht, der hat eine Psychose oder hat Stimmen gehört, dass er das machen soll. Weil ich mir nicht erklären konnte, warum er aus dem Nichts plötzlich solche Gewalt ausüben sollte.“

Daniel mit seinem Vater Günther Küblböck im Jahr 2004.
Daniel mit seinem Vater Günther Küblböck im Jahr 2004.Markus Götzfried/Imago

Auch Daniels Vater Günther Küblböck glaubt, dass Daniels Drang nach einer Umwandlung und eine mögliche Psychose miteinander zusammenhingen: „Bei weiblichen Hormonen, wenn die falsch dosiert eingenommen werden, kann das schwere Psychosen entstehen lassen.“

Letztendlich wird wohl nie aufgeklärt werden können, was wirklich in Daniel Küblböck vorging und was zu seinem tragischen Tod geführt hat.