Expertise in der Trödel-Show überrascht

Schock bei „Bares für Rares“: Nur 10 Euro für dieses DDR-Relikt – ist der Osten nichts wert?

Kuriose Objekte gehen bei „Bares für Rares“ regelmäßig über den Tisch - doch der Wert eines Reliktes aus der DDR überraschte die Zuschauer.

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Schräges Objekt bei „Bares für Rares“: Experte Sven Deutschmanek zeigt Moderator Horst Lichter, wie die Gesichts-Sauna aus der DDR funktioniert.
Schräges Objekt bei „Bares für Rares“: Experte Sven Deutschmanek zeigt Moderator Horst Lichter, wie die Gesichts-Sauna aus der DDR funktioniert.ZDF

Wer im Osten aufwuchs und heute ein DDR-Museum besucht, der darf in Erinnerungen schwelgen: Viele der Objekte, die hier in den Vitrinen schlummern, sind aus dem Alltag längst verschwunden. Aber: Für die Menschen, denen sie vor der Wende die Welt bedeuteten, sind sie noch immer mit einem hohen emotionalen Wert verbunden. In Sachen Kohle sieht’s da aber nicht so gut aus – das beweist ein aktueller Fall in der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“. Hier kam ein DDR-Relikt unter den Hammer – die Expertise fiel mit 10 Euro aber recht mickrig aus…

Kurioses DDR-Objekt bei „Bares für Rares“: Was ist denn eine Gesichts-Sauna?

Zwei Brüder aus Oldenburg kamen mit dem besonderen Objekt in die Trödel-Show „Bares für Rares“. Leon und Erik Parlow wissen aber selbst nicht so ganz, was es damit auf sich hat – das soll die Expertise klären. „Das sieht ja cool aus“, stellt Moderator Horst Lichter sofort fest – und will wissen, woher das besondere Objekt kommt. „Das haben wir im Keller gefunden – wahrscheinlich von unserer Oma“, erklären die Brüder. Die habe in Rostock gewohnt, also in der DDR.

Sven Deutschmanek bezeichnet das Objekt sofort als „wunderschönes Stück Ostalgie“. Es handelt sich dabei um eine „Gesichts-Sauna“, gekauft im Jahr 1984. Ein typisches Stück für jene Zeit, weiß der „Bares für Rares“-Experte. Denn: In den 80er-Jahren sei das Gesundheitsbewusstsein größer geworden. Damals gab es etwa auch die bekannten Trimm-Dich-Fahrräder.

Bei der Expertise bei „Bares für Rares“ fiel die Preisvorstellung für die Gesichts-Sauna aus der DDR recht niedrig aus.
Bei der Expertise bei „Bares für Rares“ fiel die Preisvorstellung für die Gesichts-Sauna aus der DDR recht niedrig aus.ZDF

Die Gesichtssauna wurde von VEB Elektro- und Metallwaren Zwintschöna hergestellt. „Ganz typisch für solche Sachen aus der ehemaligen DDR ist das Material Aluminium.“ Wasser und ätherische Öle konnten in einen Behälter gefüllt werden, damit wurde dann das Gesicht bedampft, erklärt Deutschmanek – „um die Poren zu öffnen und die Gesichtshaut geschmeidiger zu machen“, sagt er. Auch bei Erkrankungen der Atemwege konnte die Gesichtssauna zum Einsatz kommen.

Preis-Einschätzung des Experten bei „Bares für Rares“ überrascht Ostalgie-Fans

„Das hat man sich gekauft, man dachte, das sei etwas ganz Besonderes – und in den meisten Fällen nutzte man es dann ein- oder zweimal“, sagt der „Bares für Rares“-Fachmann. „Auch hier kann man sagen, dass es nicht häufig benutzt wurde. Und auch die Originalverpackung ist dabei.“ Nur die Garantie sei abgelaufen, sagt er und lächelt. Allerdings könne man das Gerät auch heute noch nutzen.

Die Gesichts-Sauna aus der DDR landete sogar in der Original-Verpackung bei „Bares für Rares“.
Die Gesichts-Sauna aus der DDR landete sogar in der Original-Verpackung bei „Bares für Rares“.ZDF

Ein besonderes und kurioses Relikt aus der DDR in gutem Zustand – das muss doch einiges wert sein, oder? Die Expertise enttäuscht dann aber doch: „Zehn bis zwanzig Euro“, schlägt Sven Deutschmanek vor. Nicht besonders viel Geld, aber für die Brüder „ganz nett“, sagen sie. Legen zumindest die Händler im Händlerraum noch einen drauf? „Der Zustand ist optimal“, urteilt Antik-Experte Wolfgang Pauritsch.

Walter „Waldi“ Lehnertz steigt mit 20 Euro ein, schnell geht’s auf 40 Euro rauf. Immerhin der doppelte Expertisen-Preis. Fünf Euro legt Waldi am Ende noch drauf – schon gehört ihm die Gesichts-Sauna. Ein guter Preis für ein Stück DDR-Geschichte? Für die Brüder aus Oldenburg schon – doch manche Menschen aus dem Osten denken sicherlich anders darüber… ■