Merkwürdiges im Händlerraum

„Bares für Rares“: Schockverliebt in eine alte Blondine – Händler bietet gegen sich selbst

Ein Sammlerstück soll richtig was für die Verkäufer abwerfen. Kann das klappen?

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Vorläuferin der Barbie und ein recht begehrtes Sammlerstück – die Bild-Lilli.
Vorläuferin der Barbie und ein recht begehrtes Sammlerstück – die Bild-Lilli.ZDF

Hans und Traudel sind heute zu Gast bei „Bares für Rares“ und haben eine ältere Dame im Gepäck. Lässt sich diese gewinnbringend unter die Leute, sprich: unter die „Bares für Rares“-Händler bringen?

Es ist keine Barbie, aber auch diese Blondine ist Kult. Das sieht Horst Lichter sofort: „Ach, guck an, die Bild-Lilli.“ Mit Schmollmund und handbemalt. Ein echtes Sammlerstück – in Originalzustand und Originalverpackung inklusive Mini-Bild-Zeitung.

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Experte Detlev Kümmel ist begeistert vom Erhaltungszustand und weiß, dass die Dame aus den 60er-Jahren Sammlerherzen höherschlagen lässt. Und auch Horst Lichter schwelgt ein wenig in Erinnerungen angesichts der Bild-Werbefigur.

Insofern alles cool. Bis Verkäufer Hans von einer Schmerzgrenze beim Verkaufspreis spricht: 2000 Euro für das Stück? Größere Augen hat man bei Horst wohl noch nie gesehen. „Die Schmerzgrenze?“, fragt er sicherheitshalber noch mal nach. Hat er sich verhört? Nein, hat er nicht. Die Verkäufer wissen, was sie wollen – nämlich ein hübsches Sümmchen für das ihnen bei einer Haushaltsauflösung geschenkte Püppchen. Aber wie realistisch ist diese Preisvorstellung?

Diese Figur der Bild-Lilli stammt aus den 60er-Jahren.
Diese Figur der Bild-Lilli stammt aus den 60er-Jahren.ZDF

„Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel tritt auf die Preisbremse

Der Experte tritt da ein wenig auf die Bremse: 2000 Euro sei ein Sammlerpreis. Und die seien natürlich teilweise exorbitant. Aber der Markt gäbe solche Summen nicht her, auch nicht bei so einem gut erhaltenen Exemplar. Und so schätzt der Experte die heutige Bild-Lilli auf 800 bis 1000 Euro – ist ja schließlich auch noch ein guter Preis. Hans und Traudel schauen sich tief in die Augen – auch zu diesem Preis würden sie verkaufen. Geht doch.

Im Händlerraum ist dann vor allem einer total begeistert. Schockverliebt, wie man so sagt. Daniel Meyer kann die Figur gar nicht mehr aus den Fingern lassen: „Die Haare sind perfekt frisiert!“ Dieser Mann fährt total auf die 60-Jährige ab.

Und eigentlich hat er sie auch von Anfang an nur für sich. Daniel fängt mit 300 Euro an und niemand bietet mit! Ein seltener Zustand im Händlerraum. Die anderen Händler machen nichts, die Verkäufer auch nicht – also steigert Daniel auf 500 Euro. Viel zu wenig für die Verkäufer, auch bei 600 Euro werden sie noch nicht schwach: „Unter 1000 Euro geben wie sie nicht her.“ Traudel ist eine knallharte Händlerin, merkt Daniel Meyer da. Was bleibt ihm übrig, als auf 900 Euro zu erhöhen, will dann aber auch ein wenig Entgegenkommen. Von wegen! Traudel schwatzt ihm am Ende 950 Euro ab.

Trotzdem ist Daniel nach dem Deal allerbester Laune. „Cool, von 300 bis 900 Euro habe ich gegen mich selber geboten.“ Er wird wissen, warum!