Millionen kennen Anouschka Renzi. Sie gehört zu Deutschlands gefragtesten Schauspielerinnen. Denken viele. Aber ist das auch wirklich so? Renzi selbst sieht die Sache nüchterner: „Wenn du nicht aussiehst wie Trutchen Müller, dann lassen die Rollenangebote im Alter deutlich nach“, sagte sie jetzt dem Berliner KURIER.
Sie kommt gerade aus Bad Hersfeld, wo sie erfolgreich auf der Bühne gestanden hat. Die Tochter der großen Eva Renzi war in diesem Sommer nur einer von vielen Stars, die zur Abschiedssaison des scheidenden Intendanten Joern Hinkel noch mal in der berühmten hessischen Festspielstadt auftraten.
Renzi konnte man seit Juni im Stück „Sommernachtsträume“ nach William Shakespeare sehen. Ein großer Erfolg für sie und das Ensemble, auch wenn es 15 Tage schüttete wie aus Kannen.
Jetzt sitzt die Schauspielerin im Berliner Schlosspark-Theater von Dieter Hallervorden (89) und freut sich auf ihre nächste Produktion, die im Oktober startet: „Das Blaue vom Himmel“, eine Beziehungskomödie, in der auch Mariella Ahrens (56) mitspielt.

Auf den ersten Blick ist Anouschka Renzi also weiter gut im Geschäft. Wenn man nachfragt und genau hinschaut, sieht die Sache anders aus. Renzi ist jetzt 61 und muss hart dafür arbeiten, nicht „aussortiert“ zu werden. Wie gesagt: Mit zunehmenden Jahren lassen die Rollenangebote nach. Ein klarer Fall von Altersdiskriminierung. „Das ist ja der Grund, warum ich so viel Reality-Fernsehen mache“, sagt sie zum KURIER.
Anouschka Renzi hat ihr Geld nie verjubelt, sondern clever angelegt
Von zwei Theaterproduktionen im Jahr allein kann Renzi nicht gut leben. Also sah man sie auch schon im Dschungelcamp („Ich hab’s ausschließlich wegen der Kohle gemacht“), im „Kampf der Realitystars“. Und es wird wohl nicht bei diesen Formaten bleiben.
Respektvoll blickt die Berlinerin auf Didi Hallervorden. Der wird an seinem 90. Geburtstag am 5. September wieder auf der Bühne stehen, ohne dass man ihm sein Alter ansieht und vorwirft. Als Mann hat man es in diesem Beruf eben immer noch leichter, was absurd ist.