Berlin ist bekannt für vieles: seinen rauen Charme, die ehrliche Schnauze und natürlich die legendären Bouletten! Kein Besuch in der Hauptstadt ist komplett ohne diesen deftigen Klassiker, der warm und kalt gleichermaßen begeistert. Im Kochbuch Unvergessene Küche aus dem Jahr 1979 findet sich ein uraltes Original-Rezept, das den Geschmack der Stadt auf den Punkt bringt – inklusive einer Prise Geschichte.
Das Bouletten-Rezept, das Berliner Herzen höherschlagen lässt
Wenn es um die Küche Berlins geht, darf ein Rezept nicht fehlen: die Berliner Boulette! In dem Buch Unvergessene Küche von 1979, das typische Rezepte aus fast allen Bundesländern vereint, findet sich im Kapitel für Berlin und Brandenburg ein traditionelles Rezept, das nicht nur den Geschmack Berlins einfängt, sondern auch seine Geschichte erzählt.
Also, das Besondere an den Berliner Bouletten liegt nicht nur in ihrer schlichten Zubereitung, sondern auch in ihrer Geschichte. Die Mischung aus magerem Rindfleisch und fettem Schweinefleisch, bekannt als „Pastetenmischung“, wurde von den Hugenotten nach Brandenburg gebracht. Die französische Herkunft der Boulette spiegelt sich sogar im Namen wider, der von dem französischen Wort „boule“ für kleine Kugel abgeleitet ist.
Trotz ihrer französischen Wurzeln ist die Boulette in Berlin natürlich längst heimisch geworden. Das Kochbuch beschreibt charmant, wie die Berlinerinnen die französische Kochkunst so verinnerlicht haben, dass man sie nicht mehr erkennt. Die Berliner Boulette hat übrigens viele Namen, kommt halt darauf an, wo man sie isst, mal heißt sie Frikadelle, Fleischklops oder auch Hacktätschli. Denn die Boulette ist natürlich nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland ein beliebter Snack, ob warm oder kalt.

Warte mal – die Boulette kommt aus Frankreich? – Hier ein Berliner Rezept!
Für sechs Bouletten brauchen Sie 250 Gramm mageres Rinderhackfleisch, 250 Gramm Schweinemett, ein Brötchen das in Wasser eingeweicht wird, ein Ei, eine große, gewürfelte Zwiebel die in Butter leicht angedünstet wird, auch Salz, Pfeffer, Butterschmalz oder Öl zum Braten brauchen Sie für dieses herzhafte Berliner Rezept!
Nun geht es an die Zubereitung: Das eingeweichte Brötchen gut ausdrücken und mit dem Hackfleisch, Ei, den Gewürzen und der Zwiebel vermischen. Aus der Masse acht gleich große Kugeln formen und leicht flachdrücken. Diese können Sie jetzt in heißem Butterschmalz von beiden Seiten langsam bei mittlerer Hitze knusprig braun braten. Legen Sie die Bouletten nach dem Braten zum Abtropfen auf Küchenpapier, dann sind sie nicht allzu fettig.
Ein KURIER-Kollege gab gerade den Tipp, die klassischen Bouletten mit ein paar Kapern zu verfeinern. Dazu einfach einen Löffel Kapern fein hacken und in den Hackfleischteig einkneten – das verleiht den Bouletten eine extra herzhafte Note!
Serviert werden die Bouletten traditionell mit Salzkartoffeln und Gemüse oder kalt, in Scheibchen geschnitten, mit Brötchen und Senf. Auch heute noch sind sie in Berliner Kneipen ein beliebter Snack – rustikal und voller Geschmack. Wir wünschen Ihnen guten Appetit! ■