Es war ein grauer, kühler Nachmittag im März, und der Wind pfiff durch die Straßen Kreuzköllns, als ich auf der Suche nach etwas Leckerem in eine urige Kiez-Bäckerei trat.
Mein Plan: Meinen guten Freund mit einem süßen Gebäck zum Geburtstag überraschen. Und klar, das Erste, woran ich dachte, war: Berliner! Ich habe einfach eine Schwäche für dieses köstliche, frittierte Schmalzgebäck. Also rein in diese nette Eck-Kiez-Bäckerei irgendwo in Kreuzkölln. Ich guckte auf die runden Küchlein in der Auslage und sagte: „Einen Berliner, bitte!“
„Merks dir: in Berlin is dit hier’n Pfannkuchen.“
Die Bäckerin sah mich an, als hätte ich in einer fremden Sprache gesprochen. „Wat willst du?“, fragte sie verwundert. Erst dachte ich, ich hätte genuschelt. „Ja, ich hätte gerne einen Berliner, wenn’s geht“, wiederholte ich, jetzt etwas unsicherer. Sie guckte nur, und ich fügte schnell hinzu: „Ähm ... also ich meinte ... wenn das nicht geht, dann nehme ich auch gerne den Karottenkuchen da drüben. Der sieht auch ganz gut aus, oder?“
„Also ...!“ Die Bäckerin fing an, breit zu grinsen und legte das Geschirrtuch beiseite. „Dit hier is’ keen Berliner, dit is’n Pfannkuchen. Und wat du als Pfannkuchen kennst, dit is bei uns’n Eierkuchen!“ Sie hob den Pfannkuchen hoch, um es mir deutlicher zu machen.
Bäckerin verbessert mich: Pfannkuchen statt Berliner!
Die Bäckerin lachte nur herzlich. „Merks dir: in Berlin is dit hier’n Pfannkuchen.“
Am Ende nahm ich also einen „Pfannkuchen“ mit – und freute mich über das Knistern der Papiertüte. Jetzt, nachdem ich etwas länger in Berlin wohne und meine Lektion gelernt habe, mache ich die Berliner, äh, Pfannkuchen, auch gerne mal selbst. Hier mein einfaches Rezept, damit Sie sich das echte Berlin-Gefühl nach Hause holen können.

Rezept: Berliner Pfannkuchen ganz einfach selbst gemacht
Sie brauchen 500 Gramm Mehl, einen Würfel frische Hefe, oder ein Päckchen Trockenhefe, 250 Milliliter lauwarme Milch, 50 Gramm Zucker, 80 Gramm Butter, zwei Eier, eine Prise Salz, einen Teelöffel Vanillezucker, Marmelade wie Himbeere oder Aprikose, zum Füllen, Puderzucker zum Bestäuben, und natürlich reichlich Öl zum Frittieren, Sonnenblumenöl eignet sich da ganz gut für.
Da die Vorbereitung schon ein wenig Zeit in Anspruch nimmt, können Sie gerne das Radio anmachen, zu einem Podcast oder netter Musik backt es sich meiner Erfahrung nach besser!
Das Mehl können Sie nun in eine Schüssel sieben. In der Mitte eine Mulde formen, die Hefe hineinbröckeln und mit etwas Zucker und lauwarmer Milch verrühren. Lassen Sie das Verrührte gerne zehn Minuten ruhen, bis die Hefe Blasen wirft.
Dann den restlichen Zucker, die weiche Butter, Eier, Salz und Vanillezucker zum Hefevorteig geben. Alles zu einem glatten Teig verkneten. Sollte der Teig zu klebrig sein, können Sie etwas Mehl hinzufügen. Lassen Sie den Teig dann zugedeckt an einem warmen Ort etwa eine Stunde gehen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
So gehen Sie mit heißem Öl richtig um – Rezept für Berliner Pfannkuchen!
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa einen Zentimeter dick ausrollen und Kreise ausstechen. Diese nochmals 30 Minuten gehen lassen, gerne ohne dass sie Zug bekommen, also Fenster und Türen geschlossen halten und dann die Teiglinge sicherheitshalber mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken.
Das Öl können Sie dann in einem Topf auf etwa 170°C erhitzen. Achten Sie beim Frittieren stets darauf, das heiße Öl niemals unbeaufsichtigt zu lassen und es langsam zu erhitzen – spritzendes Öl kann schwere Verbrennungen verursachen. Sollte es zu einem Fettbrand kommen, niemals mit Wasser löschen – das verstärkt die Flammen! Verwenden Sie stattdessen einen Deckel, eine Löschdecke oder speziellen Fettbrandlöscher.
Nun geht es ans Braten: die Teiglinge portionsweise ins heiße Öl geben und von beiden Seiten goldbraun frittieren, je Seite dauert das etwa zwei bis drei Minuten. Mit einem Löffel herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die Pfannkuchen mit Marmelade nach Belieben füllen. Anschließend mit Puderzucker oder Zuckerguss verzieren.
Liebe KURIER-Leser, so bekommen Sie einen Pfannkuchen wie aus der Berliner Kiez-Bäckerei! Viel Spaß beim Nachbacken und Genießen! ■