Dass es kein Bier auf Hawaii gibt, wie einst Paul Kuhn sang, ist natürlich eine Unwahrheit. Wahr ist aber, dass das, was wir als Toast Hawaii kennen, kein Mensch auf Hawaii so nennt und kennt. Toast Hawaii ist eine deutsche Erfindung, die dem westdeutschen Fernsehkoch Clemens Wilmenrod zugeschrieben wird. Doch auch in der DDR war alles mit einem Hawaii im Namen ein Hit auf den Speisekarten. Ob nun Steak Hawaii oder Toast Hawaii. Zwei DDR-Rezepte für den Toast Hawaii stellen wir Ihnen vor.
In den letzten Jahren erlebt der Toast Hawaii ja ein Comeback. Der österreichische Sternekoch Johann Lafer hat eine moderne Variante entwickelt, Fernsehkoch Tim Mälzer veredelte den Klassiker mit Schwarzbrot, Serrano-Schinken und Manchego-Käse.
Doch wer nach dem Geschmack wie damals in der DDR sucht, braucht so eine Chichi nicht. Viel mehr als Toastbrot, Kochschinken, Ananas und Gouda benötigt es nicht. Ein Toast Hawaii soll gleichzeitig fruchtig-süß und schlotzig-käsig sein. Zutaten, die die Verwandtschaft zur Karlsbader Schnitte zeigen, die oft nur ohne Früchte serviert wird.
Wichtig für den Original-Geschmack ist die Wahl des richtigen Käses und der Ananas. Der Käse sollte keinen zu würzigen Geschmack haben und gut schmelzen. In der DDR nahm man dafür immer Gouda oder Edamer. Eine Alternative ist sehr weicher Scheiblettenkäse – denn gab es allerdings in der DDR nicht.
Ein Toast Hawaii funktioniert auch mit frischer Ananas – aber ohne die Süße von Früchten aus der Büchse fehlt dem Geschmack etwas.
Toast Hawaii: Die Zutaten
+ 4 Scheiben Toastbrot
+ 4 Scheiben Ananas aus der Dose
+ 4 Scheiben Kochschinken
+4 Scheiben Gouda
+ Butter
Toast Hawaii: Die Zubereitung
Zuerst werden die Toastbrot-Scheiben leicht bebuttert. Darauf kommen dann jeweils eine Scheibe Kochschinken und eine gut abgetropfte Ananascheibe. Anschließend wird darüber eine Scheibe Käse gelegt.
Dann kommen die Toastscheiben für rund zehn Minuten in einen auf 200 Grad vorgeheizten Backofen (Ober- und Unterhitze) – solange bis der Käse beginnt, goldbraun zu werden. Fertig.
Eine besonders feurige Alternative empfahl damals das DDR-Kochbuch „Kochen - 1680 Rezepte für Sie“. „Brennende Toasts“, deren Rezeptur wir ein wenig angepasst haben.
Brennende Toasts: Die Zutaten
+ 4 Scheiben Toastbrot
+ 4 Scheiben Ananas
+ 300 Geflügelleber
+ 4 Scheiben Gouda
+ 2 Gläschen Weinbrand
+ 1 EL Butter
+ Salz, Paprikapulver

Brennende Toasts: Die Zubereitung
Zuerst wird die Ananas in kleine Stücke geschnitten und in der Butter angedünstet. Dann wird die feingeschnittene Geflügelleber untergerührt, alles wird zusammen gegart und sparsam gesalzen. Die Ananas-Leber-Masse wird anschließend auf den vorgetoasteten Weißbrotscheiben verteilt, mit Paprikapulver und dem Käse belegt und für acht Minuten überbacken.
Zum Schluss werden die fertigen Toasts bei Tisch mit dem Weinbrand flambiert. Guten Appetit! ■