Original aus dem Osten

Kennen Sie Thüringer Mutzbraten? Hier das Rezept aus DDR-Zeiten!

Kennen Sie die Ost-Spezialität vom Grill? Und wussten Sie, woher sie ihren Namen hat? Wir klären auf – und haben das Rezept für Sie. 

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Mutzbraten hat in Thüringen und Sachsen eine lange Tradition.
Mutzbraten hat in Thüringen und Sachsen eine lange Tradition.Zoonar/Imago

Mutzbraten ist eine Spezialität aus dem Osten Thüringens und dem Westen Sachsens. Dabei handelt es sich um ein faustgroßes Stück Fleisch, das traditionell aus der Schulter oder dem Kamm des Schweines geschnitten wird. Das Fleisch wird sorgfältig mit Salz, Pfeffer Majoran und Thymian gewürzt und mariniert, bevor es auf speziellen Mutzbratenständen im aromatischen Birkenholzrauch gegart wird.

In der Altenburger Mundart bedeutet „Mutz“ ein Tier ohne Schwanz, speziell ein Schwein. Besonders im Holzland wird scherzhaft der „Mutz“ als ein „eierlegendes Wollmilchschwein“ beschrieben, das den bayrischen Wolpertingern ähnelt. Diese humorvolle Beschreibung trägt zum kulturellen Charme des Gerichts bei.

Die Zubereitung des Mutzbratens erfolgt traditionell in einem speziellen, kastenförmigen Bratenstand. Das Fleisch wird an Spießen über offenem Feuer aus Birkenholz gegrillt. Der Rauch des Birkenholzes verleiht dem Mutzbraten sein charakteristisches, unverwechselbares Aroma, das ihn zu einer geschätzten Delikatesse macht.

Dieses Gericht ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Stück lebendige Tradition, das die regionale Identität und das handwerkliche Können der Thüringer und Sachsen widerspiegelt. Das sollten Sie mal nachmachen. Es lohnt sich. 

Zutaten für Thüringer-Mutzbraten – das brauchen Sie
  • 2 Kilo Schweinenacken
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Flasche Schwarzbier (0,33 Liter)
  • 1 Esslöffel Meersalz
  • 1 Esslöffel frischer Pfeffer 
  • 2 Esslöffel Majoran
  • 1 Esslöffel Thymian
  • 3 Esslöffel Senf
Ein Schweinenacken ist die Basis für den Mutzbraten.
Ein Schweinenacken ist die Basis für den Mutzbraten.Imagebroker/Imago

Thüringer-Mutzbraten – so wird es gemacht

Vorbereitung (am besten am Vortag):

Fleisch marinieren: Schneiden Sie den Schweinenacken in faustgroße Stücke.

Würzen: Bestreichen Sie die Fleischstücke großzügig mit Senf. Stellen Sie eine Gewürzmischung aus Majoran, Thymian, Pfeffer und Salz her und bestreuen Sie die Fleischstücke großzügig damit.

Zwiebeln und Knoblauch vorbereiten: Schälen Sie die Zwiebeln und eine Knoblauchzehe. Schneiden Sie die Zwiebeln in feine Ringe und den Knoblauch in Scheiben.

Marinieren: Geben Sie die gewürzten Fleischstücke zusammen mit den Zwiebelringen und Knoblauchscheiben in eine Schüssel. Übergießen Sie alles mit Schwarzbier, decken Sie die Schüssel ab und stellen Sie sie für mindestens zwölf Stunden in den Kühlschrank.

Zubereitung (am nächsten Tag):

Grill vorbereiten: Heizen Sie den Gasgrill auf ca. 180 Grad vor. Traditionell wird Mutzbraten über Birkenholz gegrillt, aber Sie können auch eine Räucherbox mit Birkenholzspänen im Gasgrill verwenden, um den authentischen Rauchgeschmack zu erzielen.

Fleisch aufspießen: Bestücken Sie den Drehspieß mit den marinierten Fleischstücken und befestigen Sie diese mit den Klammern.

Grillen: Legen Sie den Drehspieß in die Vorrichtung des Grills und schalten Sie den Spießmotor ein. Grillen Sie das Fleisch für etwa 60 Minuten, bis es eine Kerntemperatur von 75 Grad erreicht hat. Die Garzeit kann je nach Dicke der Fleischstücke und Temperatur im Grill variieren.

Ruhen lassen: Nehmen Sie den Spieß vom Grill und lassen Sie das Fleisch für 5 Minuten ruhen, bevor Sie es servieren.

Natürlich können Sie den Mutzbraten auch direkt auf den Grillrost legen. Und er gart natürlich auch ohne Birkenholz. So braucht er dafür etwa 30 Minuten. Aber zum Original-Rezept gehören eben Drehspieß und Holzaroma. 

Servieren: Traditionell wird der Mutzbraten mit einer Scheibe Brot, Sauerkraut und Senf serviert. Genießen Sie den saftigen, würzigen Mutzbraten! ■