Für mich gehört es einfach zu dieser Jahreszeit dazu. Pasta mit Pesto. Es ist jedes Jahr das Gleiche: In meinem Gärtchen wuchert jetzt, Anfang September, das Basilikum wie Unkraut. Und man ahnt, dass die Zeit, bis es nachts wieder kälter wird, nicht mehr so weit entfernt ist. Kälte, die die Basilikumblätter vertrocknen lässt. Also rühre ich Pesto alla genovese selbst an. Und das Beste daran: Kaum eine andere Nudelsauce lässt sich so einfach herstellen.
Das Einfache gelingt aber nur, wenn man sich über eine Zubereitungsart hinwegsetzt, auf die im Internet Pesto-Puristen schwören. Man solle alle Zutaten auf jeden Fall nur mit Mörser und Stößel zerkleinern, heißt es, sonst wäre das Ergebnis nicht cremig und schmackhaft genug. Quatsch mit Soße. Ich habe beides probiert: Das eine dauert ewig und schmeckt sehr gut und das andere geht sehr schnell – und schmeckt auch sehr gut. Wichtig ist viel mehr, dass das Verhältnis zwischen Käse und Basilikum stimmt und dass man vor allen Dingen am Basilikum nicht spart.
In zehn Minuten ist das Pesto fertig
Linguine mit Pesto alla genovese sind für mich die perfekten Sommer-Pasta. Denn nur die Nudeln müssen warm gemacht werden, das Pesto kommt dann kalt aus dem Kühlschrank dazu. Das heißt auch: Die Zubereitung geht superfix. Sie müssen für das Pesto maximal zehn Minuten einplanen und bei den Nudeln die Kochzeit, die es braucht, um Pasta auf die gewünschte Festigkeit zu bekommen.
Und einen Trick verrate ich auch noch: Mit nur einen paar Zutatenänderungen machen Sie aus diesem Rezept für Basilikum-Pesto auch ein prima Schnittlauch-Pesto. Doch dazu später mehr.
Pasta alla genovese: Das kommt alles rein
Zutaten: 1 sehr große Handvoll frische Basilikum-Blätter (ich bevorzuge würzigen, asiatischen Basilikum), 15 Gramm Pinienkerne, drei Knoblauchzehen, 80 Gramm Parmesan und/oder Pecorino im Stück, 10 Gramm grobes Meersalz, 8 EL Olivenöl.
Zubereitung: Pinienkerne im Backofen bei 180°C Umluft hellgelb rösten und abkühlen lassen. Währenddessen den Knoblauch schälen, kleinschneiden und den Käse würfeln. Danach alles gut verteilt mit dem Basilikum in den Messbecher für den Stabmixer geben, das Öl zuletzt, damit sich die Flüssigkeit gut von oben nach verteilt. Dann den Stabmixer auf eine kleine Stufe stellen und so lange mixen, bis alles cremig verrührt ist.

Eventuell zwischendurch, wenn die Masse zu trocken sein sollte, noch etwas Olivenöl dazugeben. Haben Sie zu viel Käse genommen und der Brei wird zu gelblich, noch etwas Basilikum dazugeben.
Ist alles fertig, kommt der Messbecher mit dem Pesto in den Kühlschrank, damit alles gut durchziehen kann. Für eine halbe bis maximal eine Stunde. Wichtig: Den Becher mit Alufolie verschließen, damit kein Sauerstoff herankommt und das helle Grün nachdunkeln lässt. Fertig.
Jetzt müssen nur noch die Nudeln (Linguine oder Spaghetti) mit dem gewünschten Garpunkt zubereitet werden. Man kann über die Pasta noch frischen Parmesan raspeln, muss es aber nicht, da die Sauce ja sowieso schon voll Käse ist.
Und wie aus Pasta alla genovese ein leckeres Schnittlauch-Pesto wird, verraten wir Ihnen hier. Die Mengenangaben bleiben gleich. Statt Olivenöl nehmen Sie Sonnenblumenöl, und statt Pinien- kaufen Sie Sonnenblumenkerne ein. Und klar, natürlich brauchen Sie frischen Schnittlauch. Besonders lecker schmeckt es, wenn Sie zu drei Vierteln Schnittlauch und zu einem Viertel Basilikum nehmen. ■